Langeweile ist eine der geläufigsten menschlichen Erfahrungen, trotzdem scheint sie sich beharrlich einem vollständigen Verständnis zu entziehen. Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, gelangweilt zu sein, doch was genau den Zustand des Gelangweiltseins auslöst, was ihn ausmacht und was aus ihm folgt, ist weit weniger klar. Ist Langeweile eine Funktion der Muße, sodass es, wie manche meinen, vor dem Zeitalter Schopenhauers so etwas wie Langeweile gar nicht gab? Oder ist die aus dem Mittelalter bekannte Sünde der Acedia eine Art Apathie, ein Überdruss an jeder Art des Tätigseins vielleicht ein passender Vorläufer? Stürzt uns die Langeweile in ein Wechselbad widersprüchlichen Verlangens oder konträrer Zustände oder beides? Kurz: Wenn ich mich angesichts eines gefüllten Kühlschranks darüber beklage, dass es nichts zu essen gibt, oder wenn ich in hundert Fernsehkanälen vergeblich nach etwas Gescheitem suche, wer oder was ist dann genau daran schuld?

Autorentext

Mark Kingwell, geb. 1963, ist Professor für Philosophie an der University of Toronto. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in Sozialtheorie, Politischer Philosophie, Ästhetik und Popkultur. Er ist Mitglied der Royal Society of Canada und wurde mehrfach für seine wissenschaftliche Arbeit und Lehre ausgezeichnet. Seine zahlreichen Essays und Artikel erscheinen u. a. im Harper's Magazin und seine Monografien wurden in zehn Sprachen übersetzt, darunter Better Living (1998), The World We Want (2000). Auf Deutsch erschien zuletzt Nach der Arbeit (Nicolai P&I, 2018). # [dos Santos] Andreas Simon dos Santos hat in Münster und Berlin Anglistik, Italianistik und Politologie studiert. Er arbeitet als Übersetzer, Redakteur, Texter, Korrektor und Ghostwriter.

Andreas Simon dos Santos hat in Münster und Berlin Anglistik, Italianistik und Politologie studiert. Er arbeitet als Übersetzer, Redakteur, Texter, Korrektor und Ghostwriter.



Zusammenfassung
Langeweile ist eine der gelaufigsten menschlichen Erfahrungen, trotzdem scheint sie sich beharrlich einem vollstandigen Verstandnis zu entziehen. Wir alle wissen, wie es sich anfuhlt, gelangweilt zu sein, doch was genau den Zustand des Gelangweiltseins auslost, was ihn ausmacht und was aus ihm folgt, ist weit weniger klar. Ist Langeweile eine Funktion der Mue, sodass es, wie manche meinen, vor dem Zeitalter Schopenhauers so etwas wie Langeweile gar nicht gab? Oder ist die aus dem Mittelalter bekannte Sunde der Acedia - eine Art Apathie, ein Uberdruss an jeder Art des Tatigseins - vielleicht ein passender Vorlaufer? Sturzt uns die Langeweile in ein Wechselbad widerspruchlichen Verlangens oder kontrarer Zustande oder beides? Kurz: Wenn ich mich angesichts eines gefullten Kuhlschranks daruber beklage, dass es nichts zu essen gibt, oder wenn ich in hundert Fernsehkanalen vergeblich nach etwas Gescheitem suche, wer oder was ist dann genau daran schuld?

Inhalt
Inhalt Vorbemerkung: LANGEWEILE IN ZEITEN DER PLAGE Vorwort Teil 1 Der Zustand Teil 2 Der Kontext Teil 3 Die Krise Teil 4 Wie kann es weitergehen? Dank Kommentierte Bibliografie Index Endnoten
Titel
Ich wünschte, ich wäre hier: Langeweile im Zeitalter des Internets
Untertitel
Eine Philosophie
EAN
9783843806589
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
28.04.2021
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.53 MB
Anzahl Seiten
256
Lesemotiv