"Ich sterbe gerecht", waren die letzten Worte des Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, auf dem Mainzer Schafott am 21. November 1803. Mehr als 130 Straftaten, vor allem Diebstähle, Raubtaten, räuberische Erpressungen und die Teilnahme an fünf Tötungsdelikten können ihm heute nachgewiesen werden, die vor allem in Nordpfalz und Hunsrück ihren Schauplatz hatten. Schon bald verfolgt von der dort neu etablierten französischen Staatsgewalt wechselte Schinderhannes im November 1799 auf das östliche Rheinufer, um dort unerkannt unter dem Pseudonym Jakob Ofenloch als Krämer durch das Land zu ziehen. Vor allem der Taunus, die Wetterau und der Großraum Frankfurt gehörten zu seinem Rückzugsgebiet. Aus Langenhain im Taunus stammte seine vorletzte Liebschaft, die "Lange Katherine".

Sein Rufname aber wurde dem Verbrecher zum Verhängnis: Immer mehr Gauner benutzten den Namen "Schinderhannes" als Druckmittel für Verbrechen aller Art, bis die überregionale Presse ihn zu einem übergroßen Räuberhauptmann, einem "deutschen Baron", stilisierte, der mit 1.000 Mann im Wald auf den Moment warten würde, gegen die französischen Besatzer vorzugehen. Als man ihn im Juni 1802 in der Nähe von Wolfenhausen bei Runkel gefangen nahm und ihn ins Gefängnis nach Frankfurt und dann nach Mainz brachte, erschienen schon drei Romane, die mit weitgehend erfundenen Lebensgeschichten des Gauners das Lesepublikum ansprachen. Bald war der Mythos eines angeblich edlen Räubers, eines charismatischen Frauenhelden, deutschen Robin Hood und Freiheitskämpfers zu einer Figur gewachsen, die die tatsächliche Biographie des Johannes Bückler ersetzte.

Das vorliegende Buch ist ein Ausschnitt aus der umfassenden Biographie "Schinderhannes - Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?" und faßt alle Sagen und Tatsachen über ihn in der Region Taunus, Wetterau und Frankfurt zusammen.

-Ortsverzeichnis mit über 120 Orten
-43 Abbildungen, darunter 16 Kartenausschnitte



Autorentext
Dr. Dr. Mark Scheibe ist Leiter der Stiftung Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815. Zu seinen Fachgebieten zählen die Unterschichtenkultur und die Kriminalität im ausgehenden 18. Jahrhundert. Sein Augenmerk liegt dabei insbesondere auf Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, auf dessen Spuren er seit fast 30 Jahren forscht.

Zusammenfassung
"e;Ich sterbe gerecht"e;, waren die letzten Worte des Johannes Buckler, genannt Schinderhannes, auf dem Mainzer Schafott am 21. November 1803. Mehr als 130 Straftaten, vor allem Diebstahle, Raubtaten, rauberische Erpressungen und die Teilnahme an funf Totungsdelikten konnen ihm heute nachgewiesen werden, die vor allem in Nordpfalz und Hunsruck ihren Schauplatz hatten. Schon bald verfolgt von der dort neu etablierten franzosischen Staatsgewalt wechselte Schinderhannes im November 1799 auf das ostliche Rheinufer, um dort unerkannt unter dem Pseudonym Jakob Ofenloch als Kramer durch das Land zu ziehen. Vor allem der Taunus, die Wetterau und der Groraum Frankfurt gehorten zu seinem Ruckzugsgebiet. Aus Langenhain im Taunus stammte seine vorletzte Liebschaft, die "e;Lange Katherine"e;. Sein Rufname aber wurde dem Verbrecher zum Verhngnis: Immer mehr Gauner benutzten den Namen "e;Schinderhannes"e; als Druckmittel fr Verbrechen aller Art, bis die berregionale Presse ihn zu einem bergroen Ruberhauptmann, einem "e;deutschen Baron"e;, stilisierte, der mit 1.000 Mann im Wald auf den Moment warten wrde, gegen die franzsischen Besatzer vorzugehen. Als man ihn im Juni 1802 in der Nhe von Wolfenhausen bei Runkel gefangen nahm und ihn ins Gefngnis nach Frankfurt und dann nach Mainz brachte, erschienen schon drei Romane, die mit weitgehend erfundenen Lebensgeschichten des Gauners das Lesepublikum ansprachen. Bald war der Mythos eines angeblich edlen Rubers, eines charismatischen Frauenhelden, deutschen Robin Hood und Freiheitskmpfers zu einer Figur gewachsen, die die tatschliche Biographie des Johannes Bckler ersetzte. Das vorliegende Buch ist ein Ausschnitt aus der umfassenden Biographie "e;Schinderhannes - Nichtsnutz, Pferdedieb, Ruberhauptmann?"e; und fat alle Sagen und Tatsachen ber ihn in der Region Taunus, Wetterau und Frankfurt zusammen. -Ortsverzeichnis mit ber 120 Orten-43 Abbildungen, darunter 16 Kartenausschnitte
Titel
Der berüchtigte Schinderhannes in Taunus, Wetterau und Frankfurt
Untertitel
Ausschnitt aus der vollständigen Biographie 'Schinderhannes. Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?'
EAN
9783981783124
Format
E-Book (epub)
Veröffentlichung
18.02.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
11.34 MB
Anzahl Seiten
180