Identitätspolitik gehört zu den meistdiskutierten Themen der Gegenwart. Marlene Müller-Brandeck bietet eine gesellschaftstheoretische Analyse des Phänomens und beschreibt die Ungleichheitskonstruktion, die Identitätspolitik zugrunde liegt. Im historischen Vergleich mit der Arbeiter- und Frauenbewegung des vergangenen Jahrhunderts zeigt sie auf, wie sich Vorstellungen von sozialer Ungleichheit und Identität in Gesellschaft gewandelt haben und wie sich diese Veränderungen in Kämpfen für gleiche Rechte, Teilhabe und Anerkennung niederschlagen. Identitätspolitik versteht Identität als Produkt von Privilegien und Diskriminierungen in unterschiedlichen Dimensionen. Monokausale Erklärungen für soziale Ungleichheit verlieren so an Plausibilität. Die Autorin beobachtet in der identitätspolitischen Semantik eine neue Wertorientierung - die Sakralisierung der Identität -, die den Schutz vor Identitätsverletzungen und die Rücksicht auf die Selbstwahrnehmung anderer zum höchsten Gut erklärt.



Autorentext

Dr. Marlene Müller-Brandeck ist wissenschaftliche Koordinatorin der Interdisziplinären Arbeitsgruppe »Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf technische Langfristprojekte« an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Titel
Die Sakralisierung der Identität
Untertitel
Eine Soziologie der Identittspolitik
EAN
9783593461960
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
20.03.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
4.25 MB
Anzahl Seiten
312