What would it take to make an edition of Luther's works popular today? Exploring this question, Martin Keßler's study highlights two unknown editorial projects, the "Little Weimar Edition of Luther's Works" and "Luther's Authentic Works", and also traces the beginnings of Kurt Aland's "Luther deutsch", one of the most widespread editions of post-war Germany, back to the year 1942.

Seit 1937 verfolgte der Hamburgische Hauptpastor Theodor Knolle, Vizepräsident der Luther-Gesellschaft, das Anliegen einer neuen Gesamtausgabe der deutschen Schriften Luthers. Zunächst arbeitete er mit dem Weimarer Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger zusammen, dann wechselte er zu C. Bertelsmann nach Gütersloh. Dagegen formierte sich seit 1942 ein vom Alfred Metzner Verlag angeregtes und seitens des Evangelischen Oberkirchenrats unterstütztes Konkurrenzunternehmen, das Erich Seeberg und Rudolf Hermann wissenschaftlich verantworteten. Ebenfalls 1942 nahm Kurt Aland die Vorbereitung zu der Ausgabe auf, die 1948 unter dem Titel "Luther deutsch" zu erscheinen begann. Martin Keßler zeigt anhand der drei Vorhaben Grundfragen editorischen Arbeitens auf und berührt Lösungsansätze der jüngsten Studienausgaben. Erhellend ist auch der Umgang mit Luthers sog. "Judenschriften" zwischen einer Betonung bis 1945 und dem Ausklammern aus der literarischen Öffentlichkeit nach 1945.

Autorentext
Geboren 1975; 1995-2000 Studium der Ev. Theologie; 2006 Promotion; 2013 Habilitation; 2018-20 Heisenberg-Professor fuÌr neuzeitliche Kirchengeschichte in Frankfurt am Main; 2020-22 Professor fuÌr Kirchen- und Theologiegeschichte an der UniversitaÌt Basel; Schlegel-Professor fuÌr Kirchengeschichte an der UniversitaÌt Bonn.
Titel
Luthers Schriften für die Gegenwart
Untertitel
Drei konkurrierende Editionsvorhaben in den 1930er und 1940er Jahren
EAN
9783161589393
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
07.07.2020
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
41.89 MB
Anzahl Seiten
256