Wie kein anderes päpstliches Lehrschreiben zuvor und danach löste dieses Dokument, meist nur Pillenenzyklika genannt, jahrzehntelange kontroverse Diskussionen aus. Viele Ehepaare, Theologinnen und Theologen, aber auch Bischöfe waren und sind weiterhin überzeugt, dass die Entscheidung von Papst Paul VI., künstliche Methoden der Empfängnisregelung als unsittlich zu bewerten, eine Fehlentscheidung war. Dabei hatte das II. Vatikanische Konzil die Ehe als personale Liebesgemeinschaft neu beurteilt und eine funktionalistische Sicht der Sexualität (erster Ehezweck ist die Zeugung von Nachkommen) überwunden. Doch Paul VI. entschied, die Frage der Geburtenregelung den Konzilsvätern zu entziehen und sich selbst vorzubehalten. Warum letztendlich der Papst dem Minderheitsvotum der bereits von Johannes XXIII. eingesetzten Studienkommission gefolgt ist, welche Reaktionen Humane vitae hervorgerufen hat und wie die nachfolgenden Päpste die Enzyklika rezipiert haben, wird in diesem Buch beschrieben. Der Autor reflektiert kritisch die Argumentationsformen gegen die künstliche Empfängnisregelung und geht auf dem Hintergrund von Amoris laetitia, dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus aus dem Jahr 2016 neuralgischen Fragen nach: der Gewissensbildung, dem Verhältnis zwischen Tradition und Lehre, dem Unterschied zwischen Glaubensgehorsam und Loyalität zur Kirche, damit letztendlich die Botschaft von Humanae vitae, nämlich die Ehelehre des Konzils zu vertiefen und vor den möglichen Folgen einer von der Zeugung vollkommen gelösten Sexualität zu warnen, wiederentdeckt werden kann.

Autorentext
MARTIN M. LINTNER, geb. 1972, Professor für Theologische Ethik an der PTH Brixen und Mitglied des Servitenordens, Präsident der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie (20132015) und bei INSeCT (International Network of Societies for Catholic Theology, 20142017), seit Sept. 2017 1. Vorsitzender der Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik. Bei Tyrolia erschienen das Tierethikbuch "Der Mensch und das liebe Vieh" (2017) und das Sexualethikbuch "Den Eros entgiften" (2011)

Zusammenfassung
Wie kein anderes papstliches Lehrschreiben zuvor und danach loste dieses Dokument, meist nur Pillenenzyklika genannt, jahrzehntelange kontroverse Diskussionen aus. Viele Ehepaare, Theologinnen und Theologen, aber auch Bischofe waren und sind weiterhin uberzeugt, dass die Entscheidung von Papst Paul VI., kunstliche Methoden der Empfangnisregelung als unsittlich zu bewerten, eine Fehlentscheidung war. Dabei hatte das II. Vatikanische Konzil die Ehe als personale Liebesgemeinschaft neu beurteilt und eine funktionalistische Sicht der Sexualitt (erster Ehezweck ist die Zeugung von Nachkommen) berwunden. Doch Paul VI. entschied, die Frage der Geburtenregelung den Konzilsvtern zu entziehen und sich selbst vorzubehalten. Warum letztendlich der Papst dem Minderheitsvotum der bereits von Johannes XXIII. eingesetzten Studienkommission gefolgt ist, welche Reaktionen Humane vitae hervorgerufen hat und wie die nachfolgenden Ppste die Enzyklika rezipiert haben, wird in diesem Buch beschrieben. Der Autor reflektiert kritisch die Argumentationsformen gegen die knstliche Empfngnisregelung und geht - auf dem Hintergrund von Amoris laetitia, dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus aus dem Jahr 2016 - neuralgischen Fragen nach: der Gewissensbildung, dem Verhltnis zwischen Tradition und Lehre, dem Unterschied zwischen Glaubensgehorsam und Loyalitt zur Kirche, damit letztendlich die Botschaft von Humanae vitae, nmlich die Ehelehre des Konzils zu vertiefen und vor den mglichen Folgen einer von der Zeugung vollkommen gelsten Sexualitt zu warnen, wiederentdeckt werden kann.
Titel
Von Humanae vitae bis Amoris laetitia
Untertitel
Die Geschichte einer umstrittenen Lehre
EAN
9783702237226
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Veröffentlichung
17.05.2018
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.22 MB
Anzahl Seiten
168
Lesemotiv