aus dem Klappentext: Gegenwärtige deutschsprachige Schöpfungsforschung" und Schöpfungswissenschaft", deren Entstehung und Genese auf Mitte der 1970er Jahre datiert werden kann, erfuhr in ihrer Geschichte nur punktuell US-amerikanische, kreationistische" Einflüsse. Sie ist als eigenständiger, deutschsprachiger Modus der Begründung und Apologetik kreationistischer Wissensbestände und kreationistischer Welt-und Daseinsorientierungen beschreibbar. Religionspädagogisch interessant und virulent wird das schöpfungswissenschaftliche" Paradigma in seiner Funktionalisierung als schöpfungswissenschaftlicher" Didaktizismus. Letztgenannter Didaktizismus kann gegenwärtig als normativer pädagogischer und didaktischer Baustein von Schule und Unterricht an evangelikalen Bekenntnisschulen (insbesondere im Milieu russlanddeutscher Spätaussiedler) namhaft gemacht werden. Gleiches gilt für den im Bundesland Nordrhein-Westfalen neu eingeführten Religionsunterricht mennonitischer Brüdergemeinden. Evangelikalen Bekenntnisschulen wird im Kontext russlanddeutscher Spätaussiedler Funktion und Aufgabe eines "gesellschaftstransfomativen Evangelism" zugesprochen. Für vom Leitparadigma eines "schöpfungswissenschaftlichen Didaktizismus" her pädagogisch und didaktisch normierte evangelikale Bekenntnisschulen ist seit Mitte der 1990 er Jahre ein kontinuierliches quantitatives Wachstum nachzuweisen. Insgesamt kommt evangelikalen Bekenntnisschulen zunehmend steigende Bedeutung mit Blick auf den gesamtgesellschaftlichen "Trend zur Privatschule" zu. Mithin unternimmt es die vorliegende Untersuchung, Grundlagen für den kritischen religionspädagogischen Diskurs mit evangelikalen Bekenntnisschulen zu legen. Hierdurch, ebenso durch den Versuch funktionaler und operationalisierbarer Begriffsdefinitionen, durchmisst die Untersuchung religionspädagogisch neues Territorium. Dr. theol. Matthias Roser, Mag. theol., geb. 1964, Studium der Evangelischen Theologie in Berlin (Kirchliche Hoschschule Berlin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Magister der Theologie (1991), ist Lehrer für evangelischen Religionsunterricht in Berlin und lebt mit seiner Familie in Dortmund. Forschungsschwerpunkte: Evangelikale Frömmigkeitskulturen und Frömmigkeitsmilieus, Geschichte und Zukunft des "Berliner Modells" und des "Berliner Weges" des Religionsunterrichts, Fachdidaktik des Religionsunterrichts vor den Herausforderungen der Konfessionslosigkeit.

Klappentext

aus dem Klappentext:
Gegenwärtige deutschsprachige "Schöpfungsforschung" und Schöpfungswissenschaft", deren Entstehung und Genese auf Mitte der 1970er Jahre datiert werden kann, erfuhr in ihrer Geschichte nur punktuell US-amerikanische, "kreationistische" Einflüsse. Sie ist als eigenstän­diger, deutschsprachiger Modus der Begründung und Apologetik kreationistischer Wissensbe­stände und kreationistischer Welt-und Daseinsorientierungen beschreibbar.

Religionspädagogisch interessant und virulent wird das "schöpfungswissenschaftliche" Para­digma in seiner Funktionalisierung als "schöpfungswissenschaftlicher" Didaktizismus.
Letztgenannter Didaktizismus kann gegenwärtig als normativer pädagogischer und didakti­scher Baustein von Schule und Unterricht an evangelikalen Bekenntnisschulen (insbesondere im Milieu russlanddeutscher Spätaussiedler) namhaft gemacht werden. Gleiches gilt für den im Bundesland Nordrhein-Westfalen neu eingeführten Religionsunterricht mennonitischer Brüdergemeinden. Evangelikalen Bekenntnisschulen wird im Kontext russlanddeutscher Spätaussiedler Funktion und Aufgabe eines "gesellschaftstransfomativen Evangelism" zugesprochen.
Für vom Leitparadigma eines "schöpfungswissenschaftlichen Didaktizismus" her pädagogisch und didaktisch normierte evangelikale Bekenntnisschulen ist seit Mitte der 1990 er Jahre ein kontinuierliches quantitatives Wachstum nachzuweisen.
Insgesamt kommt evangelikalen Bekenntnisschulen zunehmend steigende Bedeutung mit Blick auf den gesamtgesellschaftlichen "Trend zur Privatschule" zu. Mithin unternimmt es die vorliegende Untersuchung, Grundlagen für den kritischen religionspädagogischen Diskurs mit evangelikalen Bekenntnisschulen zu legen. Hierdurch, ebenso durch den Versuch funktionaler und operationalisierbarer Begriffsdefinitionen, durchmisst die Untersuchung religionspädagogisch neues Territorium.
Dr. theol. Matthias Roser, Mag. theol., geb. 1964, Studium der Evangelischen Theologie in Berlin (Kirchliche Hoschschule Berlin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Magister der Theologie (1991), ist Lehrer für evangelischen Religionsunterricht in Berlin und lebt mit seiner Familie in Dortmund.
Forschungsschwerpunkte: Evangelikale Frömmigkeitskulturen und Frömmigkeitsmilieus, Geschichte und Zukunft des "Berliner Modells" und des "Berliner Weges" des Religionsunterrichts, Fachdidaktik des Religionsunterrichts vor den Herausforderungen der Konfessionslosigkeit.



Leseprobe
Einleitung und Bestimmung der Zielsetzung der Arbeit Seit knapp 40 Jahren existiert, aus bescheidenen Anfängen erwachsen1 , im evangelikalen Spektrum des deutschsprachigen Protestantismus eine mittlerweile prosperierende Privatschulbewegung, die bisher kaum die notwendige theologische und religionspädagogische Aufmerksamkeit gefunden hat. 2 Aktuell weisen evangelikale Privatschulen, deren bildungstheoretichen Normen sowie deren schulpädagogischen Zielsetzungen der Welt-und Daeinsorientierung3 im russlanddeutschen Milieu4 des deutschsprachigen Protestantismus (als Teilmilieu des deutschsprachigen Evangelikalismus) verortet sind bzw. aus diesem hergeleitet werden können, jährlich signifikant wachsende Wachstumsraten auf, sodass (Stand 2017) die zahlenmäßig größten Schulen unterschiedlicher Bildungsgänge mittlerweile in diesem spezifischen Teilsegment des deutschsprachigen Evangelikalismus lokalisiert werden können. Insbesondere dem Verband evangelischer Bekenntnisschulen (zukünfig abgekürzt VEBS) ist in diesem Zusammenhang Charakter und Funktion einer Normen-Agentur zuzusprechen.5 Für dieses Teilsegment des deutschsprachigen Evangelikalismus ist der Bezug auf ein instruktionstheoretisches, informationstheoretisch begründetes Offenbarungsverständnis normativ. Dieses Offenbarungsverständnis erfährt seine Begründung und seine Evokation im Begriff und im Gegenstand einer als axiomatisch-normativ verstandenen Schöpfungswissenschaft bzw. einer davon dann abgeleiteten auch schulpädagogisch bzw. allgemeindidaktisch virulenten Schöpfungsforschung. Im Begriff und Gegenstand von Schöpfungswissenschaft bzw. Schöpfungsforschung erfährt die Welt-und Daseinsorientierung sowie das Wertesystem russlanddeutscher Spätaussiedler mit Blick insbesondere auf die Großeltern- und Eltern-Generation russlanddeutscher Spätaussiedler ihre Deutung und Legitimation. Tradierung aber auch Transformation der entsprechenden Welt- und Daseinsorientierung sowie des Wertesystems der Großeltern- und Eltern-Generation an die nachwachsende(n) Generation(en), via Schule und Unterricht, ist als weitere Aufgabe und Funktion von Schöpfungswissenschaft und Schöpfungsforschung bestimmbar.6 Schöpfungswissenschaft und Schöpfungsforschung selbst werden seit 1979 von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, mit aktuellem Sitz in Baiersbronn im Schwarzwald, nachhaltig mit der Diktion und mit dem Duktus eines theologisch aber auch bildungstheoretisch und schulpädagogisch notwendigen Paradigmenwechsels, die Kommunikationsmöglichkeiten der Neuen Medien extensiv nutzend, in den ökumenischen, innerkirchlichen aber auch gesellschafts- und bildungspolitischen Diskurs eingebracht. Die vorliegende Untersuchung stellt sich von daher die Aufgabe, Schöpfungswissenschaft und Schöpfungsforschung, wie sie von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen (der wichtigsten und einflussreichsten kreationistischen Organisation im deutschsprachigen Raum) elaboriert und propagiert wird, im Hinblick auf deren bibelhermeneutis…
Titel
"Schöpfungswissenschaft" an evangelikalen Bekenntnisschulen
Untertitel
Eine religionspädagogische Analyse
EAN
9783959489201
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
06.07.2018
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
2.91 MB
Anzahl Seiten
296
Lesemotiv