Untersucht wird das Schreiben einer antiochenischen Synode wenige Monate vor dem Konzil von Nizäa (325), das sich ausschließlich in syrischer Übersetzung erhalten hat. Seit der Entdeckung des Textes durch Eduard Schwartz im Jahr 1905 ist seine historische Authentizität umstritten geblieben. Kern des vorliegenden Buchs ist die Neuedition des Textes auf gegenüber bisherigen Ausgaben deutlich erweiterter handschriftlicher Basis. Zur Vorbereitung der Edition wird die Überlieferung des Textes innerhalb der westsyrischen Kirchenrechtsüberlieferung untersucht. Darauf aufbauend legt der Autor einen Vorschlag für die Rekonstruktion der Überlieferung des Textes zwischen dem 4. und 7. Jh. vor, die auf der Untersuchung der Überlieferung vergleichbarer Texte aus dem 4. Jh. fußt, die ebenfalls Teil der westsyrischen Kirchenrechtsüberlieferung geworden sind. In einem ausführlichen Kommentar, der den neu edierten Text unter philologischen, theologie- und kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten erschließt, wird die Authentizität des Schreibens verteidigt. Die Ergebnisse des Kommentars erlauben schließlich eine Neubewertung der Ereignisabfolge und -dynamik in den Monaten vor dem Konzil von Nizäa.
Autorentext
Matthias Simperl, University of Augsburg, Germany.