In der Romantik konnte man noch davon sprechen, dass ein Lied in allen Dingen schläft'. Vertreter*innen des Neuen Materialismus, der letzten großen Theoriewelle, die jetzt Deutschlands Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften erreicht, formulieren das nüchterner: Jedes Ding, belebt oder unbelebt, verfügt über agency, hat also Handlungsmacht. Ziel ist es, den unterstellten Anthropozentrismus in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu bekämpfen: Der Mensch soll nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Ich hasse den Humanismus, so Rosi Braidotti, eine prominente Vertreterin dieser Denkrichtung. Wichtige Autor*innen aus diesem Feld beziehen sich auf Philosophen wie Lukrez und Spinoza, auf Biologie, Technik und Quantentheorie. Was möglicherweise überraschend und provokativ klingt, findet zunehmend Anklang in der Technikphilosophie und in den Künsten, in Museen und der Archäologie, in Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Auch die Erziehungswissenschaft man spricht von einem Hunger nach neuen Theorien gehört zunehmend zu den Interessenten. Das vorliegende Buch gibt einen Überblick über unterschiedliche Ansätze des Neuen Materialismus. Aus erziehungswissenschaftlicher Sicht sind diese gerade deshalb von Bedeutung, weil der Mensch als Subjekt dezentriert werden soll. Wenn diese Dezentrierung akzeptiert wird, dann hat dies gravierende Auswirkungen auf wesentliche pädagogische Begriffe. Es werden daher erste Überlegungen zur erziehungswissenschaftlichen Relevanz der neumaterialistischen Theorien vorgestellt.
Titel
Der Mensch als Produkt der Natur, der Gesellschaft und seiner selbst (Johann Heinrich Pestalozzi)
Untertitel
Zur Relevanz des Neuen Materialismus für die Erziehungswissenschaft
Autor
EAN
9783968487847
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
23.09.2025
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
260
Gewicht
576g
Größe
H235mm x B158mm
Lesemotiv
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