Meredith Russo ist selbst transgender und lebt seit 2013 als Frau. Ihr teilweise autobiografischer Debütroman 'Als ich Amanda' wurde war in den USA eines der ersten Bücher zum Thema Transgender und hat viel Beachtung und positive Kritiken erhalten. Sie lebt in Chattanooga/Tennessee und tritt öffentlich für die Rechte von Minderheiten ein.
Sechs Jahre, zwei Freunde und unendlich viel Mut ... Morgan und Eric sind die besten Freunde. Für immer. Sie teilen schließlich nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch all ihre Geheimnisse - bis zu dem Tag, an dem Morgan merkt, dass er im falschen Körper lebt und ein Mädchen ist. Meredith Russo erzählt die berührende Geschichte zweier Teenager über sechs Jahre hinweg - immer wieder an ihrem Geburtstag. Wie sie lachen, wie sie streiten und wie sie letztlich erkennen, dass Gefühle niemals falsch sein können. +++ Nominiert von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 +++ Zwei an einem Tag für Jugendliche: Meredith Russo erzählt eine starke und ungewöhnliche Geschichte über Freundschaft und die erste Liebe. Auf einfühlsame und authentische Weise nähert sie sich den Themen Gender, Identität und Sexualität und leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Transgenderliteratur und die LGBTQ+ Community, sondern auch für die realistische Jugendliteratur unserer Zeit.
Meredith Russo ist selbst transgender und lebt seit 2013 als Frau. Ihr teilweise autobiografischer Debütroman 'Als ich Amanda' wurde war in den USA eines der ersten Bücher zum Thema Transgender und hat viel Beachtung und positive Kritiken erhalten. Sie lebt in Chattanooga/Tennessee und tritt öffentlich für die Rechte von Minderheiten ein.
Autorentext
Meredith Russo ist selbst transgender und lebt seit 2013 als Frau. Ihr teilweise autobiografischer Debütroman "Als ich Amanda" wurde war in den USA eines der ersten Bücher zum Thema Transgender und hat viel Beachtung und positive Kritiken erhalten. Sie lebt in Chattanooga/Tennessee und tritt öffentlich für die Rechte von Minderheiten ein.
Zusammenfassung
Sechs Jahre, zwei Freunde und unendlich viel Mut Morgan und Eric sind die besten Freunde. Für immer. Sie teilen schließlich nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch all ihre Geheimnisse bis zu dem Tag, an dem Morgan merkt, dass er im falschen Körper lebt und ein Mädchen ist. Meredith Russo erzählt die berührende Geschichte zweier Teenager über sechs Jahre hinweg immer wieder an ihrem Geburtstag. Wie sie lachen, wie sie streiten und wie sie letztlich erkennen, dass Gefühle niemals falsch sein können.+++ Nominiert von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 +++Zwei an einem Tag für Jugendliche: Meredith Russo erzählt eine starke und ungewöhnliche Geschichte über Freundschaft und die erste Liebe. Auf einfühlsame und authentische Weise nähert sie sich den Themen Gender, Identität und Sexualität und leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Transgenderliteratur und die LGBTQ+ Community, sondern auch für die realistische Jugendliteratur unserer Zeit.
Leseprobe
Morgan
Ich halte den Atem an, während ich zwischen waberndem Sonnenlicht und dem Dunkelblau der Tiefe schwebe. Ich rudere mit den Armen und paddele mit den Füßen, träge wie Gezeitenströmung. Ich bin noch nicht bereit, wieder nach oben zu kommen, weil mich an der Oberfläche zu vieles erwartet. Andererseits weiß ich, dass ich mich nicht ewig treiben lassen kann. Das Leben zwingt einen, sich andauernd fortzubewegen, auf die eine oder andere Weise, ob man nun nach oben ins Licht der Sonne schießt oder abtaucht.
Kurz darauf wird der Druck in meiner Brust unerträglich, sodass ich die Arme anlege und mit vollem Körpereinsatz wie eine Meerjungfrau aus dem Wasser springe.
»Anderthalb Minuten!«, schreit Eric und spritzt mich in seiner Aufregung voll. Ich kann sein Gesicht kaum erkennen, als ich mir das Wasser aus den Augen wische.
»Hab ich doch gesagt!«, rufe ich. Inzwischen sehe ich ihn wieder scharf. Eric ist ein paar Zentimeter kleiner als ich, hat hellwache grüne Augen, schulterlange blonde Haare und ein schmales Gesicht, das von seinem spitzen Kinn noch betont wird. »Willst du es wirklich noch versuchen oder gibst du gleich auf?«
»Niemals!«, sagt Eric, holt tief Luft, kneift die Nase zu und taucht unter.
Ich konzentriere mich darauf, die Sekunden zu zählen. Obwohl ich wieder gleichmäßig atme, ist mir noch ein wenig schwindelig und mein Herz rast. Wenn Eric wieder oben ist, sage ich es ihm. Zehn Sekunden. Ich sage ihm, dass ich eigentlich ein Mädchen bin und es als Junge nicht mehr aushalten kann. Dass ich jeden Tag das Gefühl habe, ein wenig mehr zu sterben. Zwanzig Sekunden.
Als ein etwas älteres Mädchen im roten Bikini am Beckenrand vorbeigeht, ertappe ich mich dabei, wie ich sie anglotze. Ich starre ihren Körper an, die Form und die Bewegung. Dann merke ich, dass ich die Arme vor der Brust verschränkt habe, und lasse sie sinken. Da gibt es nichts zu bedecken.
Dreißig Sekunden. Erics Eltern und mein Vater winken von ihrem Tisch in der Nähe und ich winke zurück. Ich werde es Eric sagen und wenn er gut reagiert, sage ich es auch Dad. Eigentlich will ich das nicht. Ich habe Albträume, dass es zwischen Eric und mir dann komisch wird, und ich will Dad nach allem, was passiert ist, nicht noch mehr Stress machen. Aber es fühlt sich immer mehr so an, als würde ich innerlich platzen. Ich habe versucht, es für mich zu behalten. Jeden Tag nimmt das lähmende Gefühl zu, fühle ich mich mehr wie ein Monster und habe Angst, in den Spiegel zu schauen. Er zeigt mir deutlich, dass ich mich in einen großen, behaarten Mann verwandele, etwas, das niemals rückgängig gemacht werden kann.
In letzter Zeit machen mir meine Gedanken - darüber, nicht mehr am Leben sein zu wollen - Angst und ich brauche Hilfe. Vielleicht kann mein bester Freund diese Hilfe leisten, indem er ruhig sitzen bleibt, mich ausreden lässt und mir bestätigt, dass meine Gefühle ganz normal sind und er auch so einiges durchmacht. Er könnte sagen, das gehört zum Erwachsensein eben dazu, und dass wir es gemeinsam durchstehen werden. Möglicherweise wird er auch sagen, dass mein Vater jemanden für mich sucht, mit dem ich darüber sprechen kann, einen Therapeuten oder so jemanden. Ich habe keine Ahnung, aber es muss etwas geschehen, und zwar bald. Ich bin dreizehn und der Horror der Pubertätszeit rückt immer näher.
Vierzig Sekunden. Wie verrät man jemandem ein solches Geheimnis? Wie soll man das in Worte fassen?
Fünfzig Sekunden und Eric taucht mit rudernden Armen wieder auf.
»Wie war ich?«, keucht er.
»Grottenschlecht«, antworte ich.
Er spritzt Wasser dorthin, wo er mich vermutet - ohne Brille ist er …