Die vorliegende Arbeit befasst sich im Wesentlichen mit der Struktur und Stabilitt von metalloiden Clusterverbindungen des Aluminiums in Abhngigkeit der stabilisierenden Ligandsysteme. Durch die Bezeichnung „metalloid“ wird hervorgehoben, dass diese Clusterverbindungen, innerhalb ihres Gersts aus Metallatomen, Topologien hnlich dem metallischen Festkrper aufweisen. Im Bereich der Cyclopentadienylderivate konnten die bevorzugte Bildung und die besondere Stabilitt bezglich der Disproportionierung von metalloiden Clustersystemen des Aluminiums mit Pentamethylcyclopentadienyl (Cp*) als stabilisierendem Rest im Vergleich zu den weniger sterisch anspruchsvollen Tetramethylcyclopentadienyl (Cp4Me) und Cyclopentadienyl (Cp) erklrt werden. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Untersuchungen zum vorliegenden Gleichgewicht zwischen monomerem AlR und tetramerem Al4R4 (R = Cp, Cp4Me, Cp*) und der Neigung dieser Spezies in festes Aluminiummetall und AlR3 zu disproportionieren. Anhand dieser Untersuchungen konnte auch die Sonderstellung erklrt werden, die Al4Cp*4 bezglich der Darstellung auf klassischem Wege, der Disproportionierung und der Reaktivitt im Vergleich zu Al4(Cp4Me)4 und Al4Cp4 einnimmt. Mit einem anderen Ligandsystem gelang die Synthese zweier metalloider Aluminiumcluster Si@Al56[N(Dipp)SiMe3]12 und Si@Al14[N(Dipp)SiMe3]6 (Dipp = 2,6-iPr2C6H3), die als Zentralatom ein Siliciumatom enthalten. Durch den Einbau eines Fremdatoms in den Cluster erhlt man eine drastische nderung der Topologie innerhalb des Metallgersts im Vergleich zu anderen bereits bekannten metalloiden Clustersystemen. Man kommt somit zu Strukturmotiven die Legierungen des Aluminiums deutlich hnlicher sind als dem reinen Metall selbst. Dadurch besteht auch die Mglichkeit solche metalloiden Clusterverbindungen durch den Einbau anderer Fremdatome wie bergangsmetalle anstelle des Siliciums weiter zu funktionalisieren und auf diese Weise vielleicht zu ungewhnlichen magnetischen Eigenschaften dieser Systeme zu gelangen. Mit den in dieser Arbeit vorgestellten metalloiden Aluminiumclusterverbindungen wird eindrucksvoll eine Verbindung zwischen der Molekl- und Festkperchemie aufgezeigt. Das Bindeglied sind eben diese metalloiden Clusterverbindungen, die ausgehend von metastabilen molekularen Verbindungen – z.B. bei der Disproportionierung von AlI-Halogeniden – Momentaufnahmen auf dem Weg der Bildung des Metalls darstellen und die sich folgerichtig hinsichtlich der Topologie der Metallatome der Struktur der Metalle annhern.