Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller. Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.com Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
»Ein Thriller, der uns den ganzen Tag nicht aus dem Kopf geht, weil wir es kaum erwarten können, am Abend endlich weiterzulesen: Er ist clever, hochspannend - und er wird niemanden kalt lassen.« Bestsellerautor Stephen King Riskiere das Unmögliche, gewinne alles - oder stirb ... Seine Nachbarn im beschaulichen Gravity halten Bobby Swift für den netten Typ von Nebenan: Niemand ahnt, dass der kaltblütige Betrüger gerade zwei Millionen Dollar erbeutet hat. Um sich der Verfolgung durch die Polizei zu entziehen, schmiedet Bobby mit seiner Frau Noel den perfekten Plan: Er wird seinen Tod vortäuschen, sich in einem präparierten Sarg beerdigen lassen - und dann im Schutz der Nacht auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Doch kaum hat sich die Trauergemeinde zerstreut, kommt alles anders als geplant - und während für Noel ein Tag beginnt, den sie anders, wirklich ganz anders geplant hat, wird der Sauerstoffvorrat in Bobbys Sarg knapper ... und knapper ... und knapper ... Bitte verwechseln Sie diesen Thriller nicht mit dem Regionalkrimi »Atemlose Stille« von Meike Messal, der 2017 im Prolibris Verlag erschienen ist.
Autorentext
Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller.
Mehr über den Autor im Internet: michaelkimball.com
Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
Leseprobe
Prolog
Zuerst nahm er überhaupt nichts wahr. Dann piepste seine Armbanduhr hintereinander achtmal, und sein Herz begann zu schlagen, sehr schwach. Er hörte das Rauschen von Blut in den Ohren, und Licht fiel auf seine geschlossenen Augenlider. Noel rief seinen Namen. Es klang wie ein süßes, weit entferntes Lied.
»Bobby?«
Bobby Swift lag von weichem Samt umgeben im schönsten Mahagonisarg, den Wickers Bestattungsunternehmen zu bieten hatte. Er holte kaum wahrnehmbar Luft. Bestimmt stand Eliot Wicker ebenfalls neben dem Sarg - und da hörte er auch schon, wie der schlaksige Begräbnisunternehmer sagte: »Jetzt kommt er zu sich.« Er sagte es ohne jede Gefühlsregung.
Die Kälte in ihm fühlte sich an wie Frost in der harten Wintererde. Er wollte ihnen sagen, daß er am Erfrieren war, aber seine Zunge versagte ihm den Dienst; auch seine Lungen waren nicht imstande, auch nur einen einzigen Ton durch seine Stimmbänder zu drücken.
»Die Temperatur ist gesunken«, sagte Wicker und beugte sich so dicht über ihn, daß Bobby den Atem des Mannes heiß an seinem Hals spürte.
Ein zweiter Schatten schob sich von der linken Seite näher. Noel. »Soll ich eine Decke holen?«
»Er kommt zu sich«, sagte Wicker noch einmal.
Kalt! Bobby versuchte, das Wort auszusprechen.
»Bobby?« Noels Stimme klang ganz nah, und jetzt lagen ihre Hände um seinen Hals, sie waren heiß. Sein Herz dröhnte, und ein wilder Kälteschauer ließ ihn zusammenzucken.
»Er hat Zuckungen!«
»Er fröstelt«, erwiderte Wicker. »Gehen Sie hinauf und lassen Sie ihm ein lauwarmes Bad einlaufen.«
Bobby sah zu, wie Noels Schatten sich entfernte, und dann trat Wicker vor und legte seine heißen Hände auf Bobbys Ohren. »Sie sind zu kalt, Bob!« sagte er mit lauter Stimme. »Ich werde Sie jetzt nach oben tragen.«
Bobby versuchte, sich schwer zu machen. Der Gedanke, daß Eliot Wicker ihn irgendwohin trug, war ihm unangenehm, aber er konnte wenig tun, um es zu verhindern. Nicht einmal sein eigenes Zittern konnte er verhindern. Jetzt schoben sich die Hände des Bestattungsunternehmers in dem Sarg unter ihn. Er hörte Wicker stöhnen, seine Haltung veränderte sich, und dann wurde Bobby plötzlich hochgehoben und fand sich über Wickers knochiger Schulter wieder. Er sah zu, wie die Stiefelabsätze die Treppe hinaufstiegen und murmelte einen Einspruch.
»Festhalten«, sagte Wicker, der sich sichtlich anstrengen mußte. Als sie an einen Treppenabsatz kamen und um die Ecke bogen, hörte Bobby, wie Noel von oben etwas rief. Wickers schrille Antwort vibrierte durch Bobbys Brust. »Ich hab' ihn.« Bobby streckte die Hände nach der Wand aus, weil er nicht wollte, daß Noel ihn so hilflos zu sehen bekam.
»Lassen Sie mich runter«, lallte er.
»Nur noch einen Augenblick, Bob.«
»Jetzt«, verlangte Bobby, und dann war da plötzlich Helligkeit, schimmernde weiße Bodenfliesen. Er hörte das Rauschen von Wasser, und plötzlich hüllte ihn eine Wolke aus schmerzendem Dampf ein, es tat scheußlich weh. Er stieß einen Schrei aus und schoß hoch, klammerte sich mit beiden Händen am Handtuchständer fest.
»Ihr werdet mich noch richtig umbringen!« schrie er, mühte sich ab, Boden unter die Füße zu bekommen, zog sich an der Duschstange in die Höhe. Das Wasser donnerte aus dem Wasserhahn, spritzte auf sein Hemd. Er fröstelte am ganzen Körper. Und um die Demütigung voll zu machen, spürte er, wie er in seine mit Wasser vollgesogene Hose urinierte.
Und dann gab er mit einem Mal nach, kapitulierte, seine Zuckungen steigerten sich zu einem gewaltigen Schaudern, einem lauten, zitternden Stöhnen. Plötzlich lag er mit dem Gesicht auf den Fliesen der Dusche. Noch ein Zittern, wie ein Nachbeben, und dann nochmals ein Stöhnen.
»Das könnte Unterkühlung sein«, sagte Noel.
Bobby richtete sich auf, trat mit dem Fuß nach dem Abflußhebel und sah das Wasser zwischen seinen Beinen durch den Abfluß wirbe