Fast alle psychisch Erkrankten werden zukünftig in vielfältigen, »eigenen« Wohnformen leben. Für den Berufsalltag der ambulanten psychiatrischen Versorgung bedeutet das, die bisweilen schwierigen Klienten bei der Alltagsbewältigung kompetent, flexibel und krisenfest zu begleiten. Die Autoren schildern alle damit verbundenen Anforderungen übersichtlich und praxisnah. In den letzten Jahren hat sich das Spektrum der Wohnformen für psychisch Erkrankte erheblich erweitert. »Betreutes Wohnen« findet nicht mehr nur in Heimen, sondern auch in Einzelwohnungen oder Wohngemeinschaften statt. »Betreuung« meint folgerichtig nicht mehr nur eine lebenslange Begleitung, sondern Unterstützung bei der Verwirklichung von mehr Selbstbestimmung. Dies setzt - breit gefächertes Wissen über fachliche Instrumente und Methoden der Alltagsbegleitung und Wohnversorgung und - eine reflektierte Haltung zu Rahmenbedingungen, Arbeitsauftrag und Hilfeplanung voraus. Die Autoren führen Berufseinsteiger kenntnisreich und kompakt in dieses Arbeitsfeld ein und liefern »alten Hasen« wertvolle Anregungen für die tägliche Arbeit.

Autorentext
Matthias Rosemann, M. A., ist Psychologe und Soziologe und war Geschäftsführer der Träger gGmbH in Berlin. Er ist einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Aktion Psychisch Kranke e. V.

Inhalt
7 Einführung: Betreutes Wohnen mobile Unterstützung zur Teilhabe 11 Praktische Einstimmung 13 Theoretische Einstimmung 15 Ein Angebot für alle das Ende der Auslese 16 Eine kurze Entstehungsgeschichte 20 Strukturen des Betreuten Wohnens 23 Sozialrechtliche Einordnung und Abgrenzung zu anderen Leistungen 27 Andere Sozialleistungen 32 Mobile Unterstützung statt institutioneller Versorgung 34 Selbstbestimmtes Leben und Fürsorge 37 Teilhabe am gesellschaftlichen Leben 40 Die UN-BRK und das Betreute Wohnen 46 Die Gemeinde als natürlicher Lebensraum 50 Recovery von der Diagnose zur Teilhabeeinschränkung 55 Wohn- und Lebensformen: My home is my castle!? 55 Verantwortung das neue Selbstverständnis 57 Einschlägige gesetzliche Vorschriften 61 Leben allein oder in der Gruppe? 63 Wie findet man Wohnungen? 65 Was muss ich tun, damit der Klient die Wohnung behält? 67 Wechsel der Wohnung als Beitrag zum Wohnungserhalt 68 Wie betreut man Nachbarn? 73 Wie leistet man mobile Unterstützung? 74 Bindung statt Beziehung 77 Bedeutung und Handhabung individueller Verabredungen und Vereinbarungen 79 Reflexion statt Standard 82 Ziel- und Hilfeplanung als Prozess 93 Konzept der koordinierenden Bezugsperson 97 Einbeziehung des Sozialraums 100 Die Einbeziehung der Angehörigen 107 Mitarbeitende zwischen Macht und Ohnmacht 115 Grenzüberschreitungen und wie man mit ihnen umgehen kann 119 Besondere Herausforderungen für die Unterstützung 119 Suizidalität 123 Aggression wie schützt man sich selbst und andere? 127 Wenn die Wünsche nach persönlicher Nähe stärker werden 129 Suchtkranke Klienten und Klientinnen 136 Ehemalige forensische Klienten 140 Ein atypisches Angebot: Betreutes Wohnen in Familien 147 »Systemsprenger« oder Lebenskünstler? 150 Geschlossene Wohngruppen oder freiheitsentziehende Maßnahmen? 155 Literatur
Titel
Betreutes Wohnen
Untertitel
Mobile Unterstützung zur Teilhabe
EAN
9783884148945
ISBN
978-3-88414-894-5
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
21.09.2016
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
160
Jahr
2016
Untertitel
Englisch
Lesemotiv