Autorentext
Dr. Dipl.-Soz. Michael Schwarz ist wissenschaftlicher Angestellter am Institut zur Erforschung sozialer Chancen ISO, Köln. Forschungsschwerpunkte: Humanisierung der Arbeit, Arbeits- und Beschäftigungspolitik, Gestaltung von Arbeit und Technik, betrieblicher und kommunaler Umweltschutz. Dr. Martin Birke, Volkswirt, ist wissenschaftlicher Angestellter am Institut zur Erforschung sozialer Chancen ISO, Köln. Forschungsschwerpunkte: Arbeit, Technik, Ökologie und Organisationsentwicklung.
Klappentext
Das vielbeschriebene Umweltmanagement ist weder schon Normalität, noch haben Gewerkschaften, Betriebsräte und Beschäftigte den Umweltschutz als ausbaufähiges Handlungsfeld entdeckt. Auf der Grundlage von intensiven Fallstudien werden fünf Strategietypen im betrieblichen Umweltschutz näher untersucht. Bei aller Ambitioniertheit und Unterschiedlichkeit ist ihnen Stückwerkcharakter, Nachrangigkeit, unzureichende Integration sowie ausgeprägte Abhängigkeit von bestimmten Akteuren und ganz spezifischen betrieblichen Konstellationen gemein. Daraus ergeben sich arbeitspolitische Anforderungen nicht primär in den Dimensionen Regulation und Institutionalisierung, sondern vielmehr in Richtung auf betriebsintern und -extern erweiterte und verbesserte Kooperationsbeziehungen und einen auf dieser Grundlage geplanten Organisationswandel." (...) Birke und Schwarz singen nicht das Hohelied auf die Kunst betrieblichen Umweltmanagements. Sie liefern einen kritischen, gleichwohl behutsamen und notwendigen, jedoch keinesfalls selbstverständlichen Blick auf das Status quo. (...) Sowohl Praktiker wie Theoretiker können aus der Studie Gewinn ziehen."FAZ, 134/95
Inhalt
1. Vom Umweltbewußtsein zum Bewußtsein über die Handlungsdefizite im Umweltschutz.- 1.1 Wissen führt nicht automatisch zum Handeln.- 1.2 Beschränkte Rationalität der Akteure.- 1.3 Soziologische Abstinenz.- 1.4 Der Operationalisierungsmangel.- 1.5 Die strukturelle Politisierungsblockade.- 1.6 Unzureichende Handlungskapazitäten.- 2. Ökologischer Strukturwandel und Praxis des betrieblichen Umweltschutzes Kenntnisstand und Forschungsbedarf.- 2.1 Ökologische Modernisierung als voraussetzungsvoller Strukturwandel.- 2.2 Praxis des betrieblichen Umweltschutzes.- 2.3 Zur Untersuchungsmethode.- 3. Umweltschutz unter Bedingungen drohender Betriebsschließung.- 3.1 Unternehmensstruktur und Betriebstyp.- 3.2 Betrieblicher Umweltschutz als Kostenbelastung und konfliktorisches bargaining.- 3.3 Handlungskonstellationen einer unternehmen- und umweltpolitischen Sackgasse.- 4. Betrieblicher Umweltschutz als Standortsicherungs- und Modernisierungsstrategie.- 4.1 Unternehmensstruktur, Produktions- und Risikoprofil.- 4.2 Arbeits- und umweltpolitische Ausgangssituation und Rahmenbedingungen.- 4.3 Das betriebliche Umweltschutzkonzept.- 5. Umweltschutz als patriarchalische Chefsache.- 5.1 Unternehmensstruktur, Produktions- und Risikoprofil.- 5.2 Betrieblicher Umweltschutz als Sicherheits- und Risikoproblem.- 5.3 Handlungskonstellationen für eine unternehmensspezifische Betriebsökologie.- 6. Betrieblicher Umweltschutz als profitable Restgröße.- 6.1 Unternehmensstruktur, Produktions- und Risikoprofil.- 6.2 Die betriebliche Umweltschutzpraxis und ihr Wirkungsgrad.- 6.3 Unternehmensspezifische Handlungskonstellationen für eine Betriebsökologie.- 7. Integrierter Umweltschutz und aufgeklärtes Management.- 7.1 Unternehmens- und Betriebsstruktur.- 7.2Umweltprobleme des Unternehmens.- 7.3 Arbeitspolitische Rahmen- und Ausgangsbedingungen.- 7.4 Die betriebliche Umweltgruppe.- 7.5 Das unternehmerische Umweltschutzkonzept.- 8. Umweltschutz als Mikropolitik: zum Konzept der Betriebsökologie.- 8.1 Vom technischen Umweltschutz zur Betriebsökologie: die systemische Dimension der Ökologisierung.- 8.2 Betriebsökologie und ihre mikropolitische Transformation: Handlungskonstellationen und strategische Bricolage.- 8.3 Betriebsökologie als geplanter Organisationswandel.- 8.4 Ökologische Arbeitspolitik als ergebnisoffener Lernprozeß.- Abkürzungen.- Literatur.