Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem neuen Geist des Kapitalismus oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.

Zusammenfassung
Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort erganzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitatsanspruche von Beschaftigten an Erwerbsarbeit vielfaltig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Anspruche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschaftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen konnen. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fursorge und Wurde, die sich mit technisch-funktionalen, burokratischen und okonomischen Rationalitatsanspruchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem "e;neuen Geist des Kapitalismus"e; oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhaltnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitatskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zuruckgenommen.
Titel
Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit
Untertitel
Gerechtigkeitsansprüche und Handlungsorientierungen in Arbeit und Betrieb
EAN
9783748900993
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
13.11.2019
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Anzahl Seiten
457
Größe
H21mm
Auflage
2., erweiterte Auflage
Lesemotiv