Essay aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universitt Dsseldorf (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Ehre, was ist Ehre? Gibt es heutzutage noch Ehre? Wrde ein Mann seiner Geliebten das "Ja-Wort" verweigern, nur weil er momentan finanziell und gesellschaftlich minder bemittelt ist? Eine Frage, die in der Gegenwart wohl kaum noch auftaucht, doch zu Lessings Zeit hatte die Ehre noch eine ganz andere Bedeutung. In dieser wissenschaftlichen Analyse soll der Verblendung Tellheims durch das von Minna so schn bezeichnete "Gespenst der Ehre" auf den Grund gegangen werden. Damit man den Ehrekonflikt in Lessings Lustspiel "Minna von Barnhelm" oder "Das Soldatenglck" und seine Wirkung berhaupt begreifen kann, erfolgt zunchst die Darstellung des historischen Kontextes. Um spter in die genaue Analyse des Ehrbegriffs einzusteigen, sind die kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen (in Deutschland entsteht ein neues brgerliches Bewusstsein) zur Entstehungszeit (1763-1767) eine wichtige Verstndnisgrundlage. Neben den kulturellen Voraussetzungen ist der historische und biographische Kontext der "Minna von Barnhelm" natrlich unerlsslich, denn ohne Lessings Anstellung als Gouvernement-Sekretr beim General von Tauentzien, htte es eine "Minna von Barnhelm" wohl nie gegeben. Nach der Aufdeckung des biographischen, historischen und kulturellen Hintergrundes erfolgt die Analyse des zeitgenssischen Ehrprinzip und der Ehrauffassung der beiden Protagonisten. Gerade in diesem Zusammenhang wird ersichtlich, wie unterschiedlich die Ehrauffassungen von Mann und Frau in Lessings Lustspiel und somit auch im 18.Jahrhundert sind. Sie reichen bis hin zum Geschlechterkampf, den auch Minna und Tellheim austragen mssen. [...]