Diese Studie analysiert die ukrainische Erinnerungskultur seit der Unabhängigkeit 1991 im Hinblick auf die sowjetischen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg kämpften. Die zentrale Fragestellung bezieht sich darauf, wie die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu interpretiert und in ein umfassenderes Narrativ der Ukraine integriert werden kann. Olha Martyniuk richtet dabei den Fokus auf die lokalen Akteure - Behörden, Initiativen sowie kulturelle Institutionen - und untersucht, wie diese zur Darstellung und Wahrnehmung der gefallenen sowjetischen Soldaten und Veteranen des Zweiten Weltkriegs beitragen. Zu den analysierten Erinnerungsformen gehören Ausstellungen, Denkmäler, Straßennamen und Veranstaltungen. Durch die differenzierte Betrachtung dieser Elemente leistet das Werk einen Beitrag zum Verständnis der ukrainischen Erinnerungskultur und deren Wandel im Kontext der nationalen Identität.
Autorentext
Olha Martyniuk promovierte 2024 im Fach Geschichte an der Universität Regensburg. Sie arbeitet als Koordinatorin des Zentrums für interdisziplinäre Ukrainestudien "Denkraum Ukraine" an der Universität Regensburg. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO). Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Erinnerungskultur und den Umgang mit dem sowjetischen und kulturellen Erbe in Osteuropa sowie die Geschichte des Zweiten Weltkriegs.