Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,8, Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg (Institut fr Theater-und Medienwissenschaften), Veranstaltung: Basiskurs Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Max Herrmann wurde am 14. Mai 1865 in Berlin geboren. Nach dem Abitur 1884 studierte er Ger-manische Philologie und Geschichte in Freiburg, Gttingen und Berlin, bevor er 1891 Privatdozent fr Germanische Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universitt Berlin wurde. Herrmann interes-sierte sich schon in dieser Zeit fr das Theaterleben und begann schon im Rahmen des Akademischen Vereins fr Kunst und Literatur, einer studentischen Vereinigung der Jahrhundertwende, mit ersten Versuchen der Auffhrungsrekonstruktion. 1898 heiratete Herrmann Helene Schlesinger, die 1904 als erste verheiratete Frau Berlins zum Dr. Phil. promovierte. Im Jahr 1900 hielt Max Herrmann erstmalig eine Vorlesung ber die Geschichte des deutschen Theaters, es sollte allerdings noch bis 1920 dauern, bis die Bezeichnung Theaterwissenschaft im Berliner Vorlesungsverzeichnung zu finden sein wrde. Trotzdem wurde dieses Jahr als die Geburtsstunde des deutschen Theaters bezeichnet. Nach seiner Ernennung zum Professor im Jahr 1903 arbeitete er auch als freiberuflicher Dozent und enga-gierte sich in zahlreichen Gesellschaften wie z. B. in der Gesellschaft fr Theatergeschichte. 1914 erschien Herrmanns theaterwissenschaftliches Hauptwerk, die Forschung zur deutschen Theatergeschichte des Mittelalters und der Renaissance, indem er sich unter anderem der Rekonstruktion des Nibelungendramas "Tragedj des hernen Sewfried" des Meistersingertheaters von Hans Sachs widmet. Schon im Vorwort wird Herrmanns Anspruch auf vollstndige Auffhrungsrekonstruktion deutlich: "Wir stellen uns die Aufgabe, eine theatralische Auffhrung der Vergangenheit bis ins Kleinste dermaen wieder lebendig werden zu lassen, dass man sie, wenn nur die finanziellen Mittel zur Verfgung stehen, ohne Furcht vor bedenklichen Versten tatschlich einem modernen Publikum vor Augen bringen knnte." Am 10. November 1923 wurde auf Initiative Herrmanns das Institut fr Theaterwissenschaft an der Universitt Berlin erffnet und war damit das weltweit erste eigenstndige theaterwissenschaftliche Institut. Nach der Machtbernahme Hitlers am 30. Januar 1933 wurde das Wirken des Juden Herr-manns zunehmend behindert. Er wurde am 16. September 1933 in den Zwangsruhestand versetzt und der Gesellschaft fr Theaterwissenschaft verwiesen, dessen langjhriger Vorsitzender er gewesen war. Am 8. September 1942 wurde das Ehepaar Herrmann in ein Durchgangslager gebrach und am 10. September in das KZ Theresienstadt deportiert.