Man kann ohne Frage über Frauen reden und schreiben, sagt Paula-Irene Villa in ihrem Beitrag zum Kursbuch 192, angemessen allerdings nur, wenn der Gegenstand des Sprechens in Anführungszeichen gesetzt werde. Anführungszeichen, die den reibungslosen Schreib- und Lesefluss stören, die Distanz zum Begriff und das, was er bezeichnen will, herstellen. Der Grund: "Weil es die Frauen nicht gibt." Es gibt sie nicht im Sinne einer fixierbaren Eigentlichkeit. Denn "Frau" ist eine soziale Konstruktion, sie ist der eine Teil einer kulturell definierten Geschlechterdifferenz, die die Tendenz hat, als natürlich begründet zu erscheinen. Gegen diese Natürlichkeit argumentiert das Gender-Konzept, für viele und zurzeit wieder verstärkt der neue Feind, tatsächlich aber "nur" der begriffliche Ausdruck des Beitrags des Sozialen zur Produktion von Geschlecht. Und über genau diese Kontingenz des Soseins sei zu diskutieren.



Autorentext

Paula-Irene Villa, geb. 1968, ist Professorin für Allgemeine Soziologie und Gender Studies an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuletzt erschien Unterscheiden und herrschen. Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart (zusammen mit Sabine Hark).



Zusammenfassung
Man kann ohne Frage uber Frauen reden und schreiben, sagt Paula-Irene Villa in ihrem Beitrag zum Kursbuch 192, angemessen allerdings nur, wenn der Gegenstand des Sprechens in Anfuhrungszeichen gesetzt werde. Anfuhrungszeichen, die den reibungslosen Schreib- und Lesefluss storen, die Distanz zum Begriff und das, was er bezeichnen will, herstellen. Der Grund: "e;Weil es die Frauen nicht gibt."e; Es gibt sie nicht im Sinne einer fixierbaren Eigentlichkeit. Denn "e;Frau"e; ist eine soziale Konstruktion, sie ist der eine Teil einer kulturell definierten Geschlechterdifferenz, die die Tendenz hat, als naturlich begrundet zu erscheinen. Gegen diese Naturlichkeit argumentiert das Gender-Konzept, fur viele und zurzeit wieder verstarkt der neue Feind, tatsachlich aber "e;nur"e; der begriffliche Ausdruck des Beitrags des Sozialen zur Produktion von Geschlecht. Und uber genau diese Kontingenz des Soseins sei zu diskutieren.
Titel
'Frauen'
Untertitel
Warum es sie gar nicht gibt und man trotzdem über sie redet
EAN
9783961960149
ISBN
978-3-96196-014-9
Format
E-Book (epub)
Herausgeber
Veröffentlichung
01.12.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
0.22 MB
Anzahl Seiten
13
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch