Das Korallenatoll Diego Garcia im Tschagos-Archipel (Britisches Territorium im Indischen Ozean, BIOT) ist heute einer der strategisch wichtigsten Stützpunkte für US-Militäreinsätze im Irak und Afghanistan. Sein völkerrechtlicher Status ist jedoch umstritten, unter anderem angesichts konkurrierender Hoheitsansprüche von Großbritannien, Mauritius und der Malediven. Zudem wurde das BIOT nach der Zwangsaussiedlung der einheimischen Bevölkerung systematisch vom Anwendungsbereich internationaler Abkommen über Menschenrechte, Umweltschutz und Abrüstung ausgeschlossen, sodass Diego Garcia rechtlich ein »schwarzes Loch« à la Guantánamo zu werden droht. Dieses Buch schildert das Schicksal des Atolls und seiner vertriebenen einstigen Bewohner als exemplarische Fallstudie zum Thema Öko-Imperialismus. Es schließt mit einer kritischen Untersuchung der 2010 im Tschagos-Archipel proklamierten britischen »Meeresschutzzone« von 200 Seemeilen rund um den Militärstützpunkt Diego Garcia, gegen die Mauritius nun ein völkerrechtliches Schiedsverfahren beantragt hat.



Autorentext

Peter H. Sand, ehemaliger Umweltrechtsberater der Weltnaturschutzunion (IUCN), des UN-Umweltprogramms (UNEP) und der Weltbank (IBRD), ist Lehrbeauftragter für internationales Umweltrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Titel
Atoll Diego Garcia: Naturschutz zwischen Menschenrecht und Machtpolitik
EAN
9783831670062
ISBN
978-3-8316-7006-2
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
13.02.2014
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
3.72 MB
Anzahl Seiten
250
Jahr
2014
Untertitel
Deutsch