Geboren 1958 in Stralsund. Studium: Offiziershochschule der Landstreitkräfte Zittau, Sektion Raketentruppen und Artillerie; Militärpolitische Hochschule in Berlin-Grünau Nationale Volksarmee von 1978 bis 1990, Offizier Triebwerkseinrichtung im Feuerzug einer Startbatterie operativ-taktischer Raketen, Stabsoffizier in einer Fachrichtung einer Unteroffiziersschule, Dozent in der Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung an einem Ausbildungszentrum 1990 bis 2021 Mitarbeiter in verschiedenen IT-Firmen (EDV-Dozent, System-Ingenieur CAD-Bereich, Systemadministrator, Systementwickler ISDN-Telefonie, Projektleiter IT)
Autorentext
Geboren 1958 in Stralsund.
Studium: Offiziershochschule der Landstreitkräfte Zittau, Sektion Raketentruppen und Artillerie; Militärpolitische Hochschule in Berlin-Grünau
Nationale Volksarmee von 1978 bis 1990, Offizier Triebwerkseinrichtung im Feuerzug einer Startbatterie operativ-taktischer Raketen, Stabsoffizier in einer Fachrichtung einer Unteroffiziersschule, Dozent in der Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung an einem Ausbildungszentrum
1990 bis 2021 Mitarbeiter in verschiedenen IT-Firmen (EDV-Dozent, System-Ingenieur CAD-Bereich, Systemadministrator, Systementwickler ISDN-Telefonie, Projektleiter IT)
Leseprobe
Aufbau der Raketentruppen und der internationale Kontext dieser Entwicklung
Der Kalte Krieg, unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Auseinanderbrechen der Antihitlerkoalition begonnen, führte bekanntlich zur Spaltung Deutschlands. Nach der Gründung eines westdeutschen Separatstaates durch die Westmächte - insbesondere die USA - zog die andere Großmacht in ihrer Zone notgedrungen nach. Auf dem Territorium des besiegten Nazireiches entstanden auf diese Weise zwei Staaten: die BRD und die DDR. Diese blieben bis 1990, bis zur Herstellung ihrer Souveränität durch den 2+4- Vertrag, Vasallen und Verbündete der jeweiligen Groß- und Führungsmacht.
Gewiss war die Leine, an der sie geführt wurden, mal länger, mal kürzer, aber Herr im eigenen Hause war weder die Bonner noch die Berliner Regierung. Jeder Bundeskanzler musste bei Amtsantritt eine Art Unterwerfungserklärung unterzeichnen (was Egon Bahr in seinen Erinnerungen an Willy Brandt offenbarte), und jeder Staats- und Parteichef in Berlin hatte mit Konsequenzen in Moskau zu rechnen, wenn er zu selbständig agierte. Ulbricht wurde darum 1971 abgelöst, Honecker wiederholt Maß genommen und ein geplanter Staatsbesuch in der BRD in der ersten Hälfte der 80er Jahre mehrfach von Moskau untersagt.
Der global und auf allen Feldern geführte Kalte Krieg - politisch, wirtschaftlich, militärisch, geheimdienstlich, propagandistisch etc. - wurzelte im klassischen Grundwiderspruch der kapitalistischen Ordnung: dem Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privatkapitalistischen Aneignung ihrer Resultate, um es einmal abstrakt und mit Marx zu formulieren. Die einen besaßen die Produktionsmittel, die anderen lediglich ihre Arbeitskraft. Die einen produzierten, die anderen eigneten sich den Mehrwert an und verteilten an jene, die ihn schufen, lediglich die zur Regeneration ihrer Arbeitskraft nötigen Almosen. 1917 wurde erstmals dieses Prinzip durchbrochen. Die Produzenten wurden auch Eigentümer dieser Produktionsmittel. Mit Sowjetrussland entstand ein Staat, der sich auf den Weg machte, sozialistisch zu werden. Weil dieser Staat nunmehr aus dem globalen kapitalistischen Reproduktionsprozess ausschied - immerhin ein Sechstel der Erde und ausgestattet mit gewaltigen Rohstoffvorkommen, die bislang mehrheitlich von ausländischen Konzernen ausgebeutet worden waren -, stellte er objektiv einen Störfaktor dar, der beseitigt werden musste. Es gab Interventions- und Bürgerkriege und schließlich 1941 den vornehmlich ideologisch motivierten Eroberungs- und Vernichtungskrieg des imperialistischen Deutschlands.
Dieser permanente äußere Druck verzehrte nicht nur die nationalen Ressourcen der Sowjetunion, sondern veränderte auch mehr und mehr die politisch-ideologischen Grundlagen, auf denen das Land basierte. Sie wurden, kurz gesagt, deformiert. Trotzdem blieb die Sowjetunion dem Charakter nach ein nichtkapitalistischer Staat, gegen den sich die kapitalistische Welt verschworen hatte.
Zum Kalten Krieg gehörte das Säbelrasseln in Deutschland. Die Sowjetunion forderte nach Beginn der Wiederaufrüstung in Westdeutschland wachsende Verteidigungsanstrengungen in Ostdeutschland. Es wurde die Kasernierte Volkspolizei gebildet, aus der 1955 - als Reaktion auf die Bildung der Bundeswehr - die Nationale Volksarmee hervorging. Und nachdem die BRD der 1949 gegründeten NATO - einem vordringlich gegen die Sowjetunion gerichteten Militärbündnis - beigetreten war, schloss die UdSSR mit dem von ihr vorn Faschismus befreiten und besetzten Staaten ein Militärbündnis. den Warschauer Vertrag. Diese beiden Militärblöcke standen sich feindlich gegenüber, die Frontlinie des Kalten Krieges lief durch Deutschland. Damit hatten sich alle politischen Überlegungen deutscher Demokraten auf Herstellung der deutschen Einheit, auf Überwindung der Zweistaatlichkeit als Konföderat