Dipl.-Biol. Philip Rebensburg ist Biologe mit dem Spezialgebiet mikrobielle Ökologie und Ökotoxikologie. Sein Forschungsschwerpunkt lag zunächst auf Schadpilzen in der Landwirtschaft, bevor er sich als Mykologe der Arbeit mit Heilpilzen widmete. Inzwischen führt er eine eigene Heilpilzzucht und hält Vorträge über das Heilen mit Pilzen und Pilzzucht. Dr. med. Andreas Kappl ist Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Seit 20 Jahren ist er mit eigener Praxis in Wackersdorf tätig. Im Rahmen der Naturheilmedizin liegt sein Schwerpunkt in der Arbeit mit Heilpilzen. Der Arzt und Buchautor vermittelt sein Wissen durch zahlreiche Publikationen, Schulungen und Vorträge.
Autorentext
Dipl.-Biol. Philip Rebensburg ist Biologe mit dem Spezialgebiet mikrobielle Ökologie und Ökotoxikologie. Sein Forschungsschwerpunkt lag zunächst auf Schadpilzen in der Landwirtschaft, bevor er sich als Mykologe der Arbeit mit Heilpilzen widmete. Inzwischen führt er eine eigene Heilpilzzucht und hält Vorträge über das Heilen mit Pilzen und Pilzzucht.Dr. med. Andreas Kappl ist Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Seit 20 Jahren ist er mit eigener Praxis in Wackersdorf tätig. Im Rahmen der Naturheilmedizin liegt sein Schwerpunkt in der Arbeit mit Heilpilzen. Der Arzt und Buchautor vermittelt sein Wissen durch zahlreiche Publikationen, Schulungen und Vorträge.
Leseprobe
Kapitel 2
Inhaltsstoffe, Wirkung und therapeutische AnwendungDer Gesundheitswert von Pilzen
Wie wichtig eine ausreichende Versorgung mit Nähr- und Vitalstoffen ist, merken wir oft erst, wenn sich diverse Symptome wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen sowie Depressionen und weitere Krankheitsbilder zeigen. Dahinter verbergen sich häufig schlichtweg Mangelerscheinungen. Bedingt durch unseren westlichen Lebensstil, der unter anderem geprägt ist von Fehlernährung und Umweltgiften, wird unser Körper starkem Stress ausgesetzt. Dadurch entsteht ein Mehrbedarf an Vitalstoffen, der durch »Supermarktgemüse« aus ausgelaugten Böden kaum mehr zu decken ist. Ganz wie die Super Mario Brothers aus dem legendären Nintendo-Konsolenspiel der 1980er-Jahre können wir durch den Konsum von Pilzen zwar nur bedingt Superkräfte, aber auf jeden Fall ein »Level up!« bekommen.
Die wichtigsten NährstoffeMehr und mehr wird klar, dass Pilze zu den gesündesten Nahrungsmitteln überhaupt gehören.1 Sie bestehen zwar zu etwa 90 Prozent aus Wasser, aber die verbleibenden 10 Prozent haben es wahrlich in sich. Hier die Topinhaltsstoffe:
- Eiweiß: Pilze sind sehr reich an Eiweiß (Protein) und gleichzeitig kalorien-, cholesterin- und fettarm. Ihr Anteil an hochwertigen Proteinbausteinen, den Aminosäuren, bewegt sich zwischen 11 Prozent in der Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) und satten 34 Prozent im Champignon (Agaricus bisporus).2
- Aminosäuren: Aminosäuren sind die kleinsten Bauteile, aus denen Proteine bestehen, und lebenswichtig für alle Stoffwechselvorgänge im Körper. Etliche Pilze enthalten alle acht essenziellen Aminosäuren, also die Eiweißbausteine, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die deshalb über die Nahrung zugeführt werden müssen. Das hochwertige Aminosäurenprofil der Pilze ist besonders reich an den sogenannten verzweigtkettigen essenziellen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin. Diese Aminosäuren machen nicht nur zu etwa 35 Prozent unseres Muskelgewebes aus, sondern übernehmen darüber hinaus auch wichtige regulatorische Aufgaben im Körper. Zum Beispiel fördert Leucin die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatotropin (STH). Dieses wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet und ist zwingend notwendig für ein normales Wachstum. Ferner kann Leucin die Insulinproduktion anregen, was zu einer erhöhten Verstoffwechselung von Glukose in verschiedenen Geweben führt und somit zur Regulation des Blutzuckerspiegels beiträgt. Aminosäuren, die nicht unmittelbar für die Proteinherstellung gebraucht werden, kann der Körper auch für die Energiegewinnung einsetzen. Die drei verzweigtkettigen Aminosäuren spielen dabei eine besondere Rolle, denn im Gegensatz zu den anderen essenziellen Aminosäuren, die in der Leber abgebaut und in Energie umgewandelt werden, erfolgt die Verstoffwechselung der verzweigtkettigen Aminosäuren hauptsächlich in der Skelett- und Herzmuskulatur sowie den Nieren. Sie beliefern diese Organe direkt mit Energie und sorgen somit für mehr Power, wo sie prioritär gebraucht wird. Besonders hoch ist der Anteil verzweigtkettiger Aminosäuren im Champignon, er entspricht etwa dem von Weizenkeimen.
- Ballaststoffe: Dadurch, dass die Zellwandbestandteile der Pilze größtenteils aus für uns unverdaulichen Kohlenhydratverbindungen bestehen, sind sie eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe, die für die Verdauung unentbehrlich sind. Der Ballaststoffgehalt der Pilze beträgt zwischen 20 Prozent beim Champignon und 50 Prozent bei einigen Seitlingsarten.
- Mineralstoffe: Pilze enthalten eine Fülle an essenziellen Mineralstoffen, darunter Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Selen und Zink.
- Vitamine: Pilze glänzen