Monsieur Ladmiral, ein erfolgreicher, wenn auch konventioneller Maler, hat sich außerhalb von Paris niedergelassen, wo ihn wie jeden Sonntag der Sohn Gonzague mit seiner Familie besucht. Man isst, man spaziert, alles ist wie immer, bis Irène, die Tochter, auftaucht. Während Gonzague ein eher langweiliges bürgerliches Leben führt, geht Irène undurchschaubaren, doch umso lukrativeren Geschäften nach und lässt sich von niemand in die Karten ihres (Liebes-)Lebens blicken.Der Sonntag wird in Pierre Bosts Roman zu einem Panorama der Gefühle, wie sie in Familien nicht nur kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter der Oberfläche brodeln. Rivalität unter Geschwistern, Eifersucht und die Angst vor dem Tod des Vaters treten zutage nur würden sich die Familienmitglieder dies nie eingestehen.

"Pierre Bost schreibt eine zauberhafte Geschichte über verlorene Träume und Abschiede. Ein Sonntag auf dem Lande ist auch der furiose Abschied des Autors von der Literatur ... Bost, ein ausgezeichneter und diskreter Stilist, nutzt hin und wieder einen Tempuswechsel, um einzelne Szenen wie in Zeitlupe zu beleuchten, etwa jenen Moment, in dem sich der alte Mann wäscht und dabei seinen Körper ausgiebig betrachtet, wie um auch auf dieser Ebene dem Wandel in der scheinbaren Dauer nachzuspüren."[Quelle: Tilman Spreckelsen, FAZ]"Der von Humor und Melancholie gleichermassen durchwirkte Text spielt an einem einzigen Sonntag und erzählt von einem 76-jährigen Maler, der sich allmählich abhanden kommt ... Dieser schmale, an Proust geschulte Roman ist von einer atmosphärischen Stimmigkeit, die den Leser nicht loslässt. Gut möglich auch, dass Bost in Ladmiral mit leiser Ironie seinen eigenen Abschied von der Literatur gestaltet hat."[Quelle: Manfred Papst, NZZ am Sonntag]"Ebenso behutsam wie präzise schildert Bost das schwierige Gleichgewicht zwischen persönlichen Frustrationen und dem ausgeprägten Wunsch, den anderen möglichst glücklich zu machen oder wenigstens ein paar angenehme Stunden miteinander zu verbringen ... So bietet dieser kleine Roman mit seiner Pointe, die hier nicht verraten wird, in brillantem Stil eine Lektion über die Schwierigkeiten des (Familien-)Lebens und die Kunst, sie zu meistern."[Quelle: Carolin Fischer, Deutschlandradio Kultur]"Pierre Bosts Roman Ein Sonntag auf dem Lande wurde 1984 von Bertrand Tavernier verfilmt, aber erst jetzt erscheint er auf Deutsch, übersetzt von Rainer Moritz. Es ist ein kleines impressionistisches Juwel ... Köstliche Lektüre bis heute!"[Quelle: Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur]"Im Zentrum dieses wunderbaren kleinen Romans aus dem Jahr 1945 - der jetzt zum ersten Mal auf Deutsch erschienen ist - steht nicht zuletzt die vergehende und die vergangene Zeit. Der französische Autor erzählt von einem Familiensonntag voller Spannungen und verborgener Gefühle, und es gelingt ihm, in diesem genau instrumentierten Text ein ganzes Leben zu zeichnen ... Nach der Lektüre empfindet man Zärtlichkeit für den Protagonisten - und große Bewunderung für den lange vergessenen Autor."[Quelle: Manuela Reichart, Kulturradio rbb]"Ich lese mich fest, ich schmunzle, lache, freue mich an eleganten Sätzen, subtilen Zwischentönen. ... Schön, dass wir Bost jetzt in Rainer Moritz

Autorentext
Pierre Bost, 1901 in Lasalle geboren, wuchs in Le Havre auf und kam kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris. Zwischen 1924 und 1945 veröffentlichte er mehr als ein Dutzend Romane, Erzählbände und Essays. Er gehörte zu den bedeutendsten Literaten der Zwischenkriegszeit. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Ein Sonntag auf dem Lande (1945) und der Roman Bankrott (1928). Pierre Bost starb 1975 in Paris.
Titel
Ein Sonntag auf dem Lande
Übersetzer
EAN
9783908778271
ISBN
978-3-908778-27-1
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
18.06.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
1.13 MB
Anzahl Seiten
160
Jahr
2013
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv