Die Vielfalt wissenschaftlicher und therapeutischer Konzepte im Bereich von Sexualität und Gender geht mit Widersprüchlichkeiten einher. Ralf Binswanger entwickelt ein methodisches Modell aus psychoanalytisch-sexualwissenschaftlicher Perspektive, das mehr Klarheit beim Reden über Sexualität ermöglicht. Er überträgt das Modell auf Gender, wendet es auf Freuds Partialtriebtheorie an und präzisiert darauf aufbauend Begriffe, die bisher uneinheitlich verwendet wurden, wie »Sexualisierung«, »Erotisierung« oder »Homophobie«. Aus diesen Begriffsklärungen ergeben sich wichtige theoretische und psychotherapeutische Konsequenzen.

Autorentext
Ralf Binswanger ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er ist am Psychoanalytischen Seminar Zürich als Psychoanalytiker, Supervisor und Dozent tätig sowie in eigener Praxis in Zürich. Stand: September 2023

Inhalt
Geleitwort 1 Einleitung 1.1 Zum Aufbau des Buches 1.2 Danksagung Erster Teil Mehr Klarheit beim Reden uber Sexualität und Gender 2 Mehr Klarheit beim Reden uber Sexualität Ein dynamisches Modell zur Strukturierung sexualwissenschaftlicher Diskurse 2.1 Einleitung 2.2 Sexualität per se und Sexualität in actu 2.3 Zwischenbilanz: Konsequenzen des Modells fur die therapeutische Praxis 2.4 Exkurs: ICD-11 2.5 Vertiefung des Modells I: Sexualität in actu 2.6 Vertiefung des Modells II: Sexualität per se 2.7 Schlussfolgerungen 2.8 Zusammenfassung der Diskussion uber »Mehr Klarheit beim Reden uber Sexualität« in der Zeitschrift fur Sexualforschung 3 (K)ein Grund zur Homosexualität Ein Plädoyer zum Verzicht auf psychogenetische Erklärungsversuche von homosexuellen, heterosexuellen und anderen Orientierungen 3.1 Einleitung 3.2 Zwei Gesichtspunkte im Diskurs uber Sexualität 3.3 Schluss 4 Sexualität und Gender: Das gleiche Modell fur beides? 4.1 Einleitung 4.2 Fragestellung 4.3 Mein umfassendes Modell zur Sexualität 4.4 Übertragung des Modells auf Gender 4.5 Gender in actu im Einzelnen 4.6 Schlussfolgerung 4.7 Praktische Anwendung meiner Modelle zu Sexualität und Gender, mit Fallbeispiel 1 Exkurs Mehr Klarheit beim Reden uber Psychoanalyse 5 Meine methodischen und inhaltlichen Schwerpunkte innerhalb der verschiedenen Strömungen der Psychoanalyse 5.1 Zwei materielle Gegebenheiten der individuellen Menschwerdung 5.2 Dialektische Methode 5.3 Kopernikanische Wende? Zweiter Teil Mehr Klarheit beim Reden uber Trieb 6 Freuds Partialtriebtheorie aktualisiert 6.1 Leitlinien bei der Lekture 6.2 Eine strategische Schlusselstelle 6.3 Das Problem der Desexualisierung 6.4 Bestimmte Neurosen sowie (Homo- und andere) »Phobien« als Negativ erwachsener Sexualorganisationen 6.5 Illustration an Freuds drei Formen des Masochismus 6.6 Begriffsbestimmungen 6.7 Morgenthalers Dialektik zwischen »dem Sexuellen« und der »Organisierten Sexualität« 6.8 Die Umgangssprache verfuhrt zu Missverständnissen 6.9 Vier Ebenen der Argumentation 7 Zur Analyse und Therapie bestimmter Neurosen 7.1 Illustrationen unter Beizug psychoanalytischer Literatur 7.2 Folgerungen fur die psychotherapeutische Praxis 8 Zur Neuformulierung des Perversionsbegriffs 8.1 Perversionskonzepte in der psychoanalytischen Literatur 8.2 Fallbeispiel 2: Außereheliche Promiskuität als perverse sexuelle Aktivität 8.3 Achtung Giftschrank: Pädophilie und pädosexuelle Aktivitäten 9 Die Dynamik zwischen den Gesichtspunkten Sexualität per se und Sexualität in actu Literatur
Titel
Reden über Trieb, Sexualität und Gender
Untertitel
Grundlagen für die psychotherapeutische Praxis
undefiniert
EAN
9783837961829
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
01.04.2024
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
5.89 MB
Anzahl Seiten
230
Auflage
1. Aufl. 2024
Lesemotiv