Migranten versuchen in segregierten Wohngebieten durch Selbstorganisation sich aktiv mit den ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgeproblemen auseinanderzusetzen. Doch trotz der immer wiederkehrenden Debatten in der deutschen Stadt- und Migrationssoziologie zur Bedeutung der ethnischen Kolonien für den Integrationsprozess, fehlen in der Forschung weitgehend systematische und empirische Erkenntnisse über das alltagsnahe Binnenleben. Vor diesem Hintergrund soll mit dieser Fallstudie eine Forschungslücke geschlossen werden. Im Fokus der Untersuchung stehen die wichtigsten Kristallisationspunkte, die türkischen Moscheen und die Cafés, eines Duisburger Stadtteils. Durch eine empirische Forschung wird dargelegt, wie sich die untersuchten Einrichtungen in der Auseinandersetzung mit den lokalen Bedingungen von ihrem Selbstverständnis her ändern.
Das Buch bietet einen wichtigen und fundierten Beitrag zur aktuellen Integrationsdebatte. Der Autor untersucht türkische Moscheen und Cafés als "Ethnische Kolonien". Dabei gelingt ein einmaliger Einblick in eine unbekannte Welt mitten in Deutschland.
Vorwort
Die erste Studie zu türkischen Moscheen und Cafés
Autorentext
Dr. Rauf Ceylan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für interkulturelle Kompetenz in Duisburg.
Inhalt
Ethnische Segregation in deutschen Städten: Eine Annäherung an eine kommunalpolitische Frage.- Soziokulturelle Eigensysteme in segregierten Stadtteilen: Zum Konzept der ethnischen Kolonie.- Ethnische Kolonie im Disput: Zur Ambivalenz der ethnischen Segregation.- Zwischenfazit.- Ziele, Vorgehensweisen und Methodik der Untersuchung.- Duisburg Daten und Fakten.- Moscheen im sozialräumlichen Kontext.- Das Café-Milieu. Zwischen Tradition und Wandel.- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen.