Dieses eBook: "34. Bruton Street (Detektivroman) - Vollständige Ausgabe" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Aus dem Buch:
"Kurz darauf fuhren beide mit dem Fahrstuhl nach unten und gingen den Korridor entlang, der zum Speisesaal führte. Ihr stahlblaues Samtkleid stand vorzüglich zu dem Platinblond ihrer Haare. Eine große Brillantagraffe am Gürtel war ihr einziger Schmuck, und die kostbaren Steine warfen sprühend das Licht der großen Kronleuchter in allen Farben des Regenbogens zurück. Bewundernd betrachtete er sie. Er hatte sich über sie geärgert, und im Grunde war er ihrer überdrüssig, aber an diesem Abend übte sie wieder große Anziehungskraft auf ihn aus, und er stand ganz unter ihrem Bann. Mürrisch war er zum Hotel gefahren und hatte ihr Vorwürfe machen wollen, aber nun sagte er kein böses Wort, sondern war galant und höflich zu ihr.Als sie in den Speisesaal traten, fielen sie allgemein auf. Der Oberkellner kam ihnen entgegen und führte sie zu einem besonders gutgelegenen Tisch, der stets für sie reserviert blieb."
Karl Döhring (1879-1941) war ein deutscher Ingenieur, Architekt, Kunsthistoriker, Archäologe, Schriftsteller und Übersetzer, der 1906-1917 in Siam, heute Thailand, arbeitete, sich jedoch ab Mitte der 1920er Jahre vor allem aufs Romaneschreiben verlegte sowie zahlreiche englische Romans ins Deutsche übersetzte. Dabei benutzte er die Pseudonyme Ravi Ravendro, Hans Herdegen, Dr. Hans Barbeck.
Zusammenfassung
Dieses eBook: "34. Bruton Street (Detektivroman)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Aus dem Buch: "Kurz darauf fuhren beide mit dem Fahrstuhl nach unten und gingen den Korridor entlang, der zum Speisesaal führte. Ihr stahlblaues Samtkleid stand vorzüglich zu dem Platinblond ihrer Haare. Eine große Brillantagraffe am Gürtel war ihr einziger Schmuck, und die kostbaren Steine warfen sprühend das Licht der großen Kronleuchter in allen Farben des Regenbogens zurück. Bewundernd betrachtete er sie. Er hatte sich über sie geärgert, und im Grunde war er ihrer überdrüssig, aber an diesem Abend übte sie wieder große Anziehungskraft auf ihn aus, und er stand ganz unter ihrem Bann. Mürrisch war er zum Hotel gefahren und hatte ihr Vorwürfe machen wollen, aber nun sagte er kein böses Wort, sondern war galant und höflich zu ihr.Als sie in den Speisesaal traten, fielen sie allgemein auf. Der Oberkellner kam ihnen entgegen und führte sie zu einem besonders gutgelegenen Tisch, der stets für sie reserviert blieb." Karl Döhring (1879-1941) war ein deutscher Ingenieur, Architekt, Kunsthistoriker, Archäologe, Schriftsteller und Übersetzer, der 1906-1917 in Siam, heute Thailand, arbeitete, sich jedoch ab Mitte der 1920er Jahre vor allem aufs Romaneschreiben verlegte sowie zahlreiche englische Romans ins Deutsche übersetzte. Dabei benutzte er die Pseudonyme Ravi Ravendro, Hans Herdegen, Dr. Hans Barbeck.
Leseprobe
3
Inhaltsverzeichnis
Carley überlegte. Der Waterloo-Bahnhof lag am rechten Themseufer, und wahrscheinlich würde sie am anderen Ufer wohnen, mußte also über die Waterloo-Brücke gehen. Ob sie wohl eine Taxe genommen hatte, um nach Hause zu kommen?
Er glaubte es nicht, wenn er auch keinen Grund dafür angeben konnte. Zu Fuß war er selbst auch freier und hatte einen besseren Überblick über die Straße, während er in einem Wagen nur behindert war.
Geschickt bahnte er sich einem Weg durch den starken Verkehr und war bald auf der Brücke selbst. Wie oft hatte er sich abends in den Tropen ausgemalt, wie es wäre, wenn er zum erstenmal die Themse wiedersehen würde, aber nun dachte er kaum noch daran. Im Augenblick hatte er nur ein Ziel: Er wollte feststellen, wo Miß Rolands wohnte.
Und schließlich wurde er belohnt. Nach einiger Zeit, als er das andere Ufer fast erreicht hatte, sah er ihre braune Samtkappe in nicht allzu weiter Entfernung vor sich.
Nun mußte er sich vorsehen, damit sie ihn nicht bemerkte. Unter keinen Umständen durfte sie erfahren, daß er ihr nachging.
An der Ecke des Strands wollte sie nach links abbiegen, mußte aber warten, bis der Verkehr in dieser Richtung freigegeben wurde.
Carley hielt sich im Hintergrund und folgte ihr dann wieder. Unter den vielen Fußgängern fand er genügend Deckung. Einige Sekunden hatte er sie aus den Augen gelassen, da er annahm, daß sie zu der nächsten Autobushaltestelle gehen würde. Aber als er wieder nach ihr Umschau hielt, wurde er von Schrecken gepackt.
Ein großer, roter Autobus der Linie 44 hätte beinahe eine Frau überfahren, die sich entgegen allen Verkehrsvorschriften auf den Fahrdamm gewagt hatte, um auf die andere Seite der Straße zu kommen. Es blieb dem Chauffeur nichts übrig, als nach rechts auszubiegen. Dabei geriet er aber an ein Auto, das am Straßenrand parkte. Durch den Anprall wurde es auf den Gehsteig gedrückt.
Mit einem großen Satz sprang Jim Carley vor, packte Evelyn Rolands und riß sie gerade noch im letzten Augenblick zur Seite. Ihr Kleid wurde vom Kotflügel gestreift, zerrissen und beschmutzt.
Einige Frauen schrien auf, ein Mann schien, verletzt zu sein - er lag stöhnend am Boden. Es gab einen allgemeinen Auflauf.
Schnell zog Carley Miß Rolands in den nächsten Hauseingang.
»Sind Sie verletzt?« fragte er ängstlich.
Ihre Lippen zitterten, und sie brachte kein Wort hervor. Bleich und verstört schaute sie ihn an.
»Haben Sie etwas gebrochen?«
Sie machte einen Schritt zur Seite und fühlte an den Kopf.
Inzwischen waren Polizisten herbeigeeilt, um die Verkehrsstockung möglichst schnell zu beseitigen.
»Können Sie gehen, ohne daß es schmerzt?«
Carley wollte verhüten, daß ihr Name als Zeugin notiert wurde. Das hätte nur eine unliebsame Verzögerung zur Folge gehabt. Er faßte sie unter den Arm und führte sie die Straße entlang.
»Am besten bringe ich Sie in einer Taxe nach Hause, damit Sie sich von dem Schrecken erholen können.«
Sie war noch so benommen, daß sie nicht widersprach.
Schnell winkte er einem vorbeifahrenden freien Wagen und half ihr beim Einsteigen.
»Wohin darf ich Sie bringen?«
»Zum Ardmay-Hotel, Woburn Place beim Russell Square.«
Er rief dem Chauffeur die Adresse zu, dann zog er sein Taschentuch heraus.
»Gestatten Sie, daß ich Ihnen! ein…