Das Schicksal einer Krankenschwester im Kultviertel St. Pauli Svantje Claasen wächst im überfüllten Gängeviertel Hamburgs auf. 1890 verliebt sich die junge Krankenschwester in den Tuchhändler Friedrich Falkenberg und kämpft für ihre gemeinsame Zukunft. Als eine verheerende Choleraepidemie ausbricht, kann sie sich endlich beweisen ... Der erste Band der aufwühlenden historischen Saga um Krankenschwester Svantje Claasen für Fans der Serien 'Call the Midwife' und 'Die Charité'. Rebecca Maly studierte Altskandinavistik und Runenkunde und war mehrere Jahre in Amerika und Deutschland als Drehbuchautorin beim Film tätig. Sie veröffentlichte eine Vielzahl an Romanen und wurde 2017 für 'Die Schwestern vom Eisfluss' mit dem Delia-Preis ausgezeichnet.

Rebecca Maly, geboren 1978, arbeitete als Archäologin, sowie in Köln und Los Angeles beim Film, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Gespräche mit indianischen Freunden und ausgedehnte Reisen im Westen der USA inspirierten sie zu diesem Roman. Unter ihrem realen Namen Rebekka Pax veröffentlichte sie bereits erfolgreich mehrere Romane.

Eine Krankenschwester muss sich in der Hamburger Familiensaga behaupten: historischer Roman mit starken Frauen Eine junge Krankenschwester muss sich in der Cholera-Epidemie beweisen und kämpft um die Liebe ihres Lebens. Für Leserinnen von »Die Ärztin« und »Die Charité«. 1885 - Svantje Claasen ist dreizehn Jahre alt, als ein Hochwasser den elterlichen Hof im Alten Land zerstört und die Familie gezwungen ist, nach Hamburg zu ziehen. Im lauten und überfüllten Gängeviertel der Stadt lernt Svantje schnell, sich durchzukämpfen. Doch das Elend lässt sie nicht los, und so beschließt die junge Frau, Krankenschwester zu werden, um den Menschen das Leben in den armen Vierteln erträglicher zu machen. Als sie sich schließlich in den weltoffenen Tuchhändler Friedrich Falkenberg verliebt, muss Svantje gegen gesellschaftliche Konventionen und für eine gemeinsame Zukunft kämpfen. Dann bricht 1892 eine verheerende Choleraepidemie in Hamburg aus, und die junge Krankenschwester kann sich endlich beweisen ... Autorin Rebecca Maly wurde mit dem Delia-Preis ausgezeichnet. »Die Krankenschwester von St. Pauli - Tage des Schicksals« ist der erste Teil einer Trilogie, in der Svantje Claasen als starke Frau die Emanzipation greifbar macht. Die Liebesgeschichte bietet alles, was das Herz begehrt: große Gefühle, historisches Setting und eine Krankenschwester, die für das kämpft, was ihr wichtig ist. Historische Roman-Reihe in realistischem Krankenhaus-Setting Von der Cholera zur Arbeiterbewegung, von verhinderten Hochzeiten und erzwungenen Berufen: Rebecca Maly bereichert die Liebesgeschichte in »Die Krankenschwester von St. Pauli - Tage des Schicksals« mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund, der die zeitgenössischen Probleme der Protagonisten greifbar macht. Und dass, ohne die Spannung auch nur eine Minute aus den Augen zu lassen.



Autorentext
Rebecca Maly, geboren 1978, arbeitete als Archäologin, sowie in Köln und Los Angeles beim Film, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Gespräche mit indianischen Freunden und ausgedehnte Reisen im Westen der USA inspirierten sie zu diesem Roman. Unter ihrem realen Namen Rebekka Pax veröffentlichte sie bereits erfolgreich mehrere Romane.

Leseprobe
1
Altes Land, 1885

Svantje zerrte mit aller Kraft an den Stricken, doch die beiden Ziegenböcke blieben stur. Erst als Mutter drohend den Stock hob, warfen sie sich wieder ins Geschirr und zogen den hoch beladenen Karren vorwärts.

»Du darfst nicht so zögerlich sein!«, mahnte die Mutter und drückte dem Mädchen die Weidenrute in die Hand. »In der Stadt kommst du so auch nicht weiter.«

»Ja, Mutter«, erwiderte Svantje folgsam und wischte sich den Schweiß von der Stirn und die Tränen aus den Augen. Sie hasste es, Tiere zu schlagen. Kein Wesen verdiente es, schlecht behandelt zu werden! Die Rute hätte sie am liebsten fortgeworfen, doch ihre Mutter würde das nicht dulden. Die Ziegen kannten die Peitsche und waren nun, da Svantje sie in der Hand hielt, viel folgsamer. »Wir müssen alle schuften, also los, ihr zwee«, ermunterte sie die Böcke.

Sie hatten nur kurz Rast gemacht, um den Tieren und sich in der größten Mittagshitze eine Pause zu gönnen. Svantje hatte schon jetzt das Gefühl, keinen Schritt mehr tun zu können. Die hölzerne Trage auf ihrem Rücken schien von Stunde zu Stunde schwerer zu werden, und die kaum gepolsterten Riemen schnitten ihr in die Schultern. Klagen wollte sie dennoch nicht.

Mutter trug noch viel mehr Last und zog einen Karren hinter sich her, dazu hatte sie sich den kleinen Piet umgebunden, der ständig quengelte und weinte. Mit seinen drei Monaten verstand er nicht, warum er nicht in seiner Krippe schlafen durfte. Doch die war mit so vielen anderen Dingen in ihrem alten Haus zurückgeblieben.

Wann immer Svantje an den Ort dachte, an dem sie jeden Tag ihres dreizehn Jahre alten Lebens verbracht hatte, begannen ihre Augen zu brennen. Vermutlich würde sie den Hof nie wiedersehen. Nach dem letzten Elbhochwasser, dem dritten in wenigen Jahren, war er endgültig nicht mehr zu retten gewesen. Die Wände aus Fachwerk hatten dem erneuten Ansturm nicht standgehalten und waren einfach davongespült worden, genauso wie der Pflug. Das Ständerwerk schimmelte im abgelagerten Schlamm, das Vieh war ertrunken.

»Wir müssen fort«, hatte Mutter beschlossen. »Gott will es so.« Vater war schon vor einigen Jahren nach Hamburg gegangen, um außerhalb der Aussaat und Erntezeiten auf einer Schiffswerft zu arbeiten. Nun würden sie ihm folgen. Das Land war für einen kümmerlichen Preis verkauft worden. Der Erlös reichte gerade aus, um die Schulden bei der Bank zu tilgen.

Freude auf den Vater wollte sich bei Svantje nicht so recht einstellen. Er war schon lange zu einem Fremden geworden, der alle paar Monate blass und hager zu ihnen kam, sich beinahe zu Tode ackerte und dann wieder verschwand. Er machte es Svantje nicht leicht, ihn zu lieben, aber sie tat es doch, still und leise, tief in sich vergraben. Sie wusste, dass er all die Mühen auf sich nahm, damit seine kleine Familie ein besseres Auskommen hatte. Er schuftete für Mutter, für sie und für den kleinen Piet.

Von nun an würden sie wieder zusammenleben. Bald, in der großen Stadt, die sie noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. »Tor zur Welt« hatte Vater sie genannt, weil jeden Tag und jede Stunde Schiffe aus allen Himmelsrichtungen eintrafen.

»Wie lange dauert es noch, bis wir da sind, Mutter?«

»Zwei Tage noch, vielleicht drei, und jetzt frag nicht mehr. Bitte den Herrgott lieber darum, dass wir für hüüt Nach eine Bleibe finden, denn dort kommt ein Unwetter heran.«

Sie wies nach Westen, wo sich dunkle Wolkentürme über den Horizont schoben. Drückend feucht war es geworden, aber noch immer heiß. In den trockenen Wiesen sangen die Grillen, und die Luftfeuchtigkeit lockte allerlei Plagegeister hervor. In Scharen fielen dicke Bremsen über Ziegen und Menschen her.

Das Vorankommen wurde immer mühsamer. Svantje meinte, kaum noch einen Schritt tun zu können, trotzdem kämpften sie sich immer weiter voran. Hin und wieder wurden sie von anderen Reisenden überho

Titel
Die Krankenschwester von St. Pauli - Tage des Schicksals
Untertitel
Roman
EAN
9783492995481
Format
E-Book (epub)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
04.05.2020
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
5.38 MB
Anzahl Seiten
496
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet