Thema des 1. Petrusbriefes ist das Selbstverständnis und Weltverhältnis der Christen, die in und an einer sie ablehnenden Gesellschaft leiden. Insofern ist er zunächst ein bedeutendes historisches Dokument für die Interaktion zwischen dem frühen Christentum und der hellenistisch-römischen Welt und Kultur. Zugleich ist dieser 'Hirtenbrief', der in origineller Weise biblische und außerbiblische Traditionen aktualisiert und seelsorgerlich als Hilfe für eine christliche Daseins- und Handlungsorientierung zur Sprache bringt, ein eindrückliches Zeugnis für die Profilierung der frühchristlichen Theologie im Kontext der religiösen Neuorientierungsprozesse der späteren Antike. Damit hat er sowohl für die 'praxis pietatis' der Gläubigen als auch für die Dogmenbildung der Kirche eine enorme Bedeutung erlangt, die weit über den un-mittelbaren historischen Kontext hinausreicht. Der 1. Petrusbrief präsentiert Theologie als praktische Theologie im besten Sinne des Wortes. Die Reihe Herausgegeben von Jens Herzer und Udo Schnelle. Der Theologische Handkommentar zum Neuen Testament wurde 1928 gegründet und erscheint seit den 50er Jahren in fortlaufender Neubearbeitung. Diese Kommentarreihe arbeitet vor allem Textaussage und Textzusammenhang heraus und bildet damit die Grundlage für eine exegetisch-theologisch verantwortete Predigt und Verkündigung. Ihre übersichtliche und kompakte Anlage empfiehlt sie nicht nur für Lehre und Forschung, sondern ganz besonders für Studium und kirchliche Praxis. Die Reihe [ThHK] kann zur Fortsetzung bestellt werden. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar. Bei Fortsetzungsbezug wird ein Nachlass gewährt.

Autorentext
Reinhard Feldmeier, Dr. theol., Jahrgang 1952, ist Professor für Neues Testament in Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Inkulturation des Frühchristentums in die hellenistisch-römische Welt, die Synoptischen Evangelien und die neutestamentliche Gotteslehre.

Inhalt
INHALT Abkurzungen XI Literatur XIX Einleitung 1 §1 »Feuersglut« (1Petr 4,12). Die Situation des Leidens 1 §2 »Fremde« (1Petr 1,1; 2,11). Die theologische Deutung der Situation 9 §3 »Um zu ermahnen und zu bezeugen« (1Petr 5,12). Die Disposition des Briefes 12 §4 »Wiedergeburt« und »Gottesvolk«. Die Verschrankung der vertikalen und horizontalen Dimension der Soteriologie 16 §5 »Denn es ist geschrieben ...« (1Petr 1,16). Der 1Petr und die Tradition 18 §6 »Petrus, Apostel Jesu Christi« (1Petr 1,1). Die Einleitungsfragen 20 a) Einheitlichkeit 20 b) Form 21 c) Verfasser 23 d) Abfassungszeit 26 e) Abfassungsort 27 f) Adressaten 29 §7 Wirkungsgeschichte 29 Auslegung 31 I. Praskript. Die Adressaten als Fremde und Gottesvolk 1,12 31 II. Der Grund der Fremde. Die Wiedergeburt und das Gottesvolk 1,32,10 41 1. Die Wiedergeburt 1,32,3 41 1.1 Eingangseulogie: Wiedergeburt und Freude im Leid 1,312 41 1.1.1 Lobpreis von Gottes Heilshandeln 1,35 42 Exkurs 1: Hoffnung 44 Exkurs 2: »Unverganglich, unbeschmutzt, unverwelklich« Rezeption und Transformation metaphysischer Gottespradikate im 1Petr 49 1.1.2 Jubel und Anfechtung 1,67 53 Exkurs 3: Versuchung/ó 54 1.1.3 Glauben, ohne zu sehen 1,89 57 Exkurs 4: Seele und Seelenheil im 1Petr 58 1.1.4 Die Propheten 1,1012 61 Zusammenfassung 1Petr 1,312 63 1.2 Wiedergeburt und neuer Wandel 1,132,3 64 1.2.1 »Verpflichtende Hoffnung« 1,13 66 1.2.2 Gehorsam als Entsprechung zu Gottes Heiligkeit 1,1416 68 Exkurs 5: Die Begierden 68 1.2.3 Der Vater und Retter als Gegenuber glaubiger Existenz 1,1721 72 Exkurs 6: Gott als Richter 1.2.4 Liebe als Bewahrung des neuen Lebens 1,2225 80 1.2.5 Neugeburt und Neuanfang 2,13 83 Exkurs 7: Wiedergeburt 84 2. Die Wiedergeborenen als Gottesvolk 2,410 87 2.1 Die Auferbauung zum geistlichen Haus 2,48 88 2.2 Die Fremden als Gottes Volk 2,910 92 Zusammenfassung 95 III. Die Bewahrung in der Fremde 2,115,11 97 1. Mahnung und Trost 2,114,11 97 1.1 Der Wandel als Fremdlinge 2,1112 97 1.2 Die Bewahrung in der Gesellschaft 2,134,6 101 1.2.1 Unterordnung unter die Gewalt als Zeugnis 2,133,12 101 Exkurs 8: Der Kontext der Ermahnungen zur Unterordnung 102 1.2.2 Unterordnung unter die Obrigkeit 2,1317 105 1.2.3 Unterordnung und Wurde der Sklaven 2,1825 111 1.2.4 Die Ermahnung der Frauen und Manner 3,17 118 1.2.5 Die abschließenden Ermahnungen aller 3,812 123 Zusammenfassung 1Petr 2,113,12 125 Exkurs 9: Untertan und mundiger Burger 126 1.2.6 Anfeindungen der Mitwelt als Herausforderung 3,134,6 128 1.2.7 Die Seligpreisung der Leidenden 3,1317 128 1.2.8 Die christologische Begrundung 3,1822 132 1.2.9 Das »Befremden« uber die Fremden Anderssein als Anstoß 4,16 141 1.3 Ermahnungen zur Liebe untereinander 4,711 144 2. Trost und Mahnung 4,125,11 148 2.1 Leiden als Gemeinschaft mit Christus 4,1219 148 2.2 Herrschaft und Dienst innerhalb der Gemeinde 5,15 154 2.1.1 Die Gemeindeleitung 5,15a 154 2.1.2 Aufforderung zur wechselseitigen Demut 5b 159 Exkurs 10: »Demut« (ooú) 160 2.3 Abschließende Ermahnung und Trostung 5,611 162 2.3.1 Die Schlussermahnung 5,69 162 Exkurs 11: Teufel/Satan 164 2.3.2 Abschließender Zuspruch und Schlussdoxologie 5,1011 167 IV. Briefschluss 5,1214 169
Titel
Der erste Brief des Petrus
EAN
9783374036172
ISBN
978-3-374-03617-2
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
14.10.2005
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
216
Jahr
2005
Untertitel
Deutsch
Auflage
1., Aufl.
Lesemotiv