Folter nimmt dem Opfer seinen Ausdruck, verdrängt seine Sichtbarkeit. Wie kann Film von dieser Gewalt handeln und zugleich ein Bild des Subjekts sein? Reinhold Görlings Geschichte filmischer Folter-Darstellungen wird zu einer Geschichte der Medien.

Gewalt entstellt und zerstört das Opfer, es nimmt ihm seinen Ausdruck. Doch wird auch das Subjekt nur sichtbar in einem performativen Prozess, in dem es in Beziehung mit anderen einen Ausdruck findet. Im Bild der Folter hat der Film diese Grenze der Sichtbarkeit immer wieder thematisiert.Der moderne Film selbst wird in einer Szene geboren, wie Serge Daney einmal gesagt hat: in der Darstellung der Folter vor einem Dritten in Rossellinis »Roma città aperta«. Reinhold Görling verfolgt diese Szene der Gewalt von Rossellini über Orwell, Pasolini, Beckett, Marker, Polanski, Hooper, McQueen u.a. bis zu Oppenheimer, Morris und Bigelow.

Autorentext
Reinhold Görling (Prof. Dr.) ist Professor für Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich von Bild und Gewalt sowie des New Materialism als einer medialen Ökologie.
Titel
Szenen der Gewalt
Untertitel
Folter und Film von Rossellini bis Bigelow
EAN
9783839426548
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
20.08.2014
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
5.08 MB
Anzahl Seiten
216
Lesemotiv