Rexanne Becnel ist gefeierte Autorin zahlreicher historischer Liebesromane. Während mehrerer Aufenthalte in Deutschland und England in ihrer Jugend begeisterte sie sich so sehr für mittelalterliche Geschichte, dass sie Architektur studierte und sich für den Denkmalschutz mittelalterlicher Gebäude einsetzt. In ihren Bestseller-Romanen haucht sie der Geschichte auf ganz andere Art neues Leben ein. Sie lebt glücklich verheiratet in New Orleans. Bei venusbooks erscheinen auch: 'Das Herz des Lords' 'Das Verlangen des Ritters' 'Der Pirat und die Lady' 'Das wilde Herz des Ritters' 'Ein ungezähmter Gentleman' 'In den Armen des Edelmanns' 'Rosecliff - Die Braut' 'Rosecliff - Der Ritter' 'Rosecliff - Die Herrin'
Ein schweres Erbe - eine gefährliche Intrige England, 1209: Schon seit Jahren lebt die junge Lady Joanna im Orden der Gilbertinerinnen. Nun will sie endlich den Schleier nehmen. Ausgerechnet jetzt taucht ein Fremder im Kloster auf und teilt ihr mit, dass ihr verhasster Vater gestorben und sie die Erbin des imposanten Oxwich Castle ist. Plötzlich wird sie zum Spielball politischer Intrigen, die in ihrer Entführung gipfeln: Sir Rylan, Lord von Blaecston, verschleppt sie aus dem Kloster, um sie vor den finsteren Plänen des Königs zu retten. Obwohl Lady Joanna sich erbittert zur Wehr setzt, fühlt sie sich wider Willen zu dem attraktiven Schurken hingezogen. Doch bald ahnt sie, dass Sir Rylan noch andere Pläne hat ... »Eine wundervolle Erzählerin mit einer starken, einzigartigen Stimme.« Romantic Times Ein Romance-Bestseller, der auch Fans von Elizabeth Chadwick und Margaret Mallory begeistern wird.
Autorentext
Rexanne Becnel ist gefeierte Autorin zahlreicher historischer Liebesromane. Während mehrerer Aufenthalte in Deutschland und England in ihrer Jugend begeisterte sie sich so sehr für mittelalterliche Geschichte, dass sie Architektur studierte und sich für den Denkmalschutz mittelalterlicher Gebäude einsetzt. In ihren Bestseller-Romanen haucht sie der Geschichte auf ganz andere Art neues Leben ein. Sie lebt glücklich verheiratet in New Orleans.
Bei venusbooks erscheinen Rexanne Becnels Romane »Das Herz der Lady«, »Die Sehnsucht des Lords«, »Das Verlangen des Ritters« (auch als Sammelband erschienen), »Das Herz des Lords«, »Das Leuchten der Pfefferblüten«, »Das wilde Herz des Ritters«, »Die Töchter von Sparrow Hill«, »Die Hoffnung der Lady Joanna«, »Rosecliff - Der Ritter und die zarte Lady«, »Rosecliff - Der Ritter und die schöne Rächerin« und »Rosecliff - Die Ritter und die stolze Geisel«.
Bei venusbooks erscheint außerdem der Sammelband »Gefangen«, der die drei Teile der Rosecliff-Saga in einem eBook vereint.
Leseprobe
Prolog
Oxwich Castle, England, A.D. 1201
Heute abend würde es nicht friedlich sein auf Oxwich, das spürte Joanna instinktiv. Die angestrengten Gesichtszüge ihrer Mutter, das unterdrückte Gemurmel und die düsteren Mienen der Hausmädchen, die in den Gemächern der Frauen dienten, waren untrügliche Vorboten.
Gemeinhin verlief das Leben in Oxwich Castle sehr friedlich. Aber alle paar Wochen einmal wurde ihre Mutter von einer seltsamen Spannung erfaßt, die sich über die ganze Burg ausdehnte, und Joanna, jung, wie sie war, wußte dann, was bevorstand. Am Abend würde ihre Mutter, Lady Harriet, alle aus dem großen Saal schicken, um ihren Mann allein zu empfangen. Joanna hatte keine Ahnung, worüber gesprochen wurde, aber hinterher floh ihre Mutter regelmäßig in Tränen aufgelöst auf ihr Zimmer, während der Vater sich in Rage trank, davonstürmte und verschwand. Anschließend war er tagelang schlecht gelaunt, und ihre Mutter blieb im Bett. Alle anderen huschten in dieser trostlosen Zeit auf Zehenspitzen umher, ängstlich darauf bedacht, ihren Herrn, Sir Aslin, nicht zu verärgern. Und was Joanna betraf, so vermied sie es an solchen Tagen, ihrem Vater überhaupt in die Quere zu kommen, denn er schien dann bereits ihren bloßen Anblick zu hassen.
Obwohl sie erst neun Jahre alt war, wußte Joanna, daß sie ihrem Vater wegen seines unwirschen Verhaltens nicht böse sein durfte. Der Priester hatte sie sehr gescholten, als sie ihm einmal ihre kindlichen Gefühle beichtete. Doch so sehr sie sich auch bemühte, ihren Vater zu lieben und zu respektieren, so fiel es ihr doch unendlich schwer, ein Gefühl der Zuneigung zu ihm zu entwickeln, besonders nun, da alles wieder von vorne begann.
Ein besorgter Ausdruck verdüsterte Joannas unschuldiges Gesicht, als sie ihr neues Kätzchen umklammerte und sich von ihrem Spiel erhob. »Mama«, rief sie zögernd, als ihre Mutter an ihr vorüberrauschte. »Mama«, wiederholte sie mit einem ängstlichen Zittern in der Stimme.
Aber Lady Harriet war beschäftigt und hörte die Rufe ihres einzigen Kindes nicht. Sie schritt anmutig in der Halle umher, schickte die Dienstboten fort und wedelte dabei nervös mit den Händen, ohne jedoch ihre sanfte Stimme je zu einem lauten Wort zu erheben. Sie ist wie ein wunderschöner Schwan, dachte das kleine Mädchen versonnen. Wunderschön und voller Würde und doch in gewisser Weise in sich gekehrt.
Aber Schwäne weinten nicht, und heute nacht würde ihre Mutter sicherlich wieder weinen. Es war dieses Wissen, das Joanna nicht aufgeben ließ. »Mama«, wiederholte sie beharrlich und zupfte an dem perlengrauen Leinenkleid ihrer Mutter. »Habt Ihr bitte einen Augenblick Zeit, um mit mir zu reden?«
Als sie sich schließlich zu ihrem Kind umwandte, war Lady Harriets Gesicht blaß, und die feinen Linien um ihren Mund herum stärker ausgeprägt als gewöhnlich. »Vielleicht später, Liebes«, erwiderte sie und strich ihrer Tochter geistesabwesend über den Kopf. »Vielleicht später. Jetzt muß ich alles für deinen Vater vorbereiten.« Ihre Stimme zitterte kaum merklich. »Spiel weiter.« Dann schritt sie davon, und Joannas Herz wurde von einem eiskalten Finger der Furcht durchbohrt. Das Kätzchen in ihren Armen wand sich, als das Kind unbewußt seinen Griff verstärkte. Aber Joanna schenkte ihrem geliebten Haustier keine Aufmerksamkeit. Sie konnte nur an ihre wunderschöne, traurige Mutter denken. Warum um alles in der Welt mußte es so sein? Warum? Selbst ihr kindlicher Zorn war nicht imstande, die bedrückende Furcht, die sie verspürte, zu überwinden.
Ihre Panik wuchs. Sie wirbelte herum und rannte die schmalen Steinstufen hinauf, die zu den Gemächern der Frauen führten. Sie beabsichtigte, zum Zimmer ihrer Mutter zu laufen, um dort auf sie zu warten. Irgendwann mußte sie ja schließlich dort hinkommen. Wenn ihre Eltern mit ihrer mysteriösen Unterhaltung fertig waren, würde ihre Mutter in ihr Zimmer zurückkehren, und vielleicht wäre diesmal sogar all