Der legendäre Physik-Nobelpreisträger Richard P. Feynman tritt in diesem Buch als vielseitige und komplexe Persönlichkeit auf: als leidenschaftlicher Wissenschaftler, aufrichtiger Denker, genialer Lehrer, als liebenswürdiger Mensch und nicht zuletzt als Spaßmacher. Es ist ein Genuss, Feynman zu lesen, ganz gleich, ob er über Physik, das Computerzeitalter, den Zweifel in der Wissenschaft, über Philosophie oder Religion schreibt. - 'Halb Genie, halb Clown ... Stets spielte er mit Ideen, doch das, was wirklich für ihn zählte, nahm er immer ernst.' Freeman J. Dyson

Richard P. Feynman, geboren 1918 in New York, gestorben 1988 in Los Angeles, Studium der Physik am Massachusetts Institute of Technology, ab 1942 Mitarbeiter am Manhattan-Projekt in Los Alamos, 1945 bis 1950 Professor für Theoretische Physik an der Cornell University, Ithaca, seit 1950 am California Institute of Technology in Pasadena. 1965 Nobelpreis für Physik.

Vorwort
Ein Entdecker, Abenteurer und Denker.

Autorentext
Richard P. Feynman, geboren 1918 in New York, gestorben 1988 in Los Angeles, Studium der Physik am Massachusetts Institute of Technology, ab 1942 Mitarbeiter am Manhattan-Projekt in Los Alamos, 1945 bis 1950 Professor für Theoretische Physik an der Cornell University, Ithaca, seit 1950 am California Institute of Technology in Pasadena. 1965 Nobelpreis für Physik.

Leseprobe
VORWORT
Fast ein Idol

»Mehr als jemanden sonst habe ich diesen Menschen nahezu abgöttisch geliebt«, schrieb der Elisabethanische Dramatiker Ben Jonson. »Dieser Mensch« war Jonsons Freund und Lehrer William Shakespeare. Beide waren sie erfolgreiche Dramatiker Jonson: gebildet und gelehrt, Shakespeare: draufgängerisch und genial. Eifersucht aufeinander war den beiden fremd. Als Jonson zu schreiben begann, wurden die Stücke des neun Jahre älteren Shakespeare bereits mit großem Erfolg auf den Londoner Bühnen aufgeführt. Er war, wie Jonson einmal sagte, »ehrlich und hatte ein offenes und freimütiges Wesen« und half seinem jüngeren Freund mit Rat und Tat. Wohl am wichtigsten war, daß er eine der Hauptrollen in Jonsons erstem Stück, Every Man in His Humour1 übernahm, das 1598 uraufgeführt und ein durchschlagender Erfolg wurde. Es markierte den Beginn von Jonsons Karriere; er war damals fünfundzwanzig, sein Freund vierunddreißig. In der Folgezeit schrieb Jonson weiterhin Gedichte und Dramen; viele seiner Theaterstücke wurden von Shakespeares Truppe aufgeführt. Als Dichter und Gelehrter erlangte Jonson eigenständig Ruhm, und nach seinem Tod ehrte man ihn mit einem Begräbnis in der Westminster Abbey. Doch nie vergaß er, was er seinem alten Freund verdankte. Als Shakespeare starb, verfaßte Jonson das Gedicht To the Memory of My Beloved Master William Shakespeare2; einige Zeilen erlangten Berühmtheit:

»Nicht unsrer Zeit gehört er an, war über aller Zeit.«

»Kaum kanntest du Latein noch weniger das Griechisch,

So daß, zu ehren dich, nach Namen ich nicht suche.

Aufrufe vielmehr jene Wortgewaltigen: den Aischylos

Euripides und Sophokles

Zu neuem Leben, daß dein Kothurn sie stampfen hören.«

»War doch Natur selbst stolz auf seine Werke,

Und schwelgte im Gewande seiner Zeilen

Doch schenkt Natur nicht alles: Deiner Kunst,

mein holder Shakespeare, gebührt der gleiche Ruhm.

Mag die Natur auch Stoff dem Dichter sein,

Sein Kunst verleiht ihr Form; er wirket dann

im Schweiße dieser Last die lebensvollen Worte

Wohl wahr: ein guter Dichter schafft sich selbst,

In gleichem Maß, wie er geboren wird.«

Was haben Jonson und Shakespeare mit Richard Feynman zu tun? Ganz einfach wie Jonson kann ich sagen: »Mehr als jemanden sonst habe ich diesen Menschen nahezu abgöttisch geliebt.« Vom Schicksal war mir das ungeheure Glück beschieden, Feynman als Lehrer zu haben. Als ich, der gebildete, gelehrte Student, 1947 aus England an die Cornell University kam, war ich vom ersten Augenblick an von der ungestümen Genialität Feynmans hingerissen. In jugendlicher Überheblichkeit kam ich zu dem Schluß, ich könnte für Feynman das sein, was Jonson einst für Shakespeare war. Zwar hatte ich nicht damit gerechnet, ausgerechnet in Amerika Shakespeare zu begegnen, doch als ich ihn sah, fiel es mir nicht weiter schwer, ihn zu erkennen.

Ehe ich Feynman kennenlernte, hatte ich bereits eine Reihe mathematischer Abhandlungen voll raffinierter Gedankenspielereien veröffentlicht, die jedoch ohne jegliche Bedeutung waren. Als ich dann Feynman begegnete, war mir schlagartig klar, ich war in eine andere Welt eingetreten. Ihm lag nichts daran, hübsche Traktate zu veröffentlichen. Er rang, angespannter als ich je irgend jemanden kämpfen sah, um ein Verständnis dessen, wie die Natur funktioniert, indem er die Physik von Grund auf umgestaltete. Ich kann von Glück reden, daß ich ihn z

Titel
Es ist so einfach
Untertitel
Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken
Übersetzer
EAN
9783492957700
ISBN
978-3-492-95770-0
Format
E-Book (epub)
Herausgeber
Veröffentlichung
19.10.2012
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.58 MB
Anzahl Seiten
288
Jahr
2012
Untertitel
Deutsch
Features
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet