Die Zeit des Islams kulturelle Ordnungen sind nicht zuletzt auch Zeitordnungen. Aus dieser innovativen Perspektive beleuchtet der Band islamische Kulturen und ihre nicht selten konflikthaltige Einbettung in die Globalisierungsdynamik.

Zeit und Zeitvorstellungen sind zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Ordnung. Die konkrete Ausgestaltung von Zeitordnungen ist Inhalt vielfältiger sozialer, politischer und religiöser Aushandlungsprozesse. Roman Loimeier beleuchtet die Entwicklung der islamischen Zeitlandschaft Sansibar im 19. und 20. Jahrhundert aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt, dass Konflikte um die »rechte Zeit« in islamischen Gesellschaften eine besondere Dynamik aufweisen, beispielsweise bei der Frage der Sichtung des Mondes und der Festlegung islamischer Festtage: Muslimische Gemeinschaften sind ausgeprägte Zeitgemeinschaften. Auseinandersetzungen um die »rechte Zeit« sind daher elementarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.Das Buch zeigt, dass mit der Einführung der Uhrzeit im späten 19. Jahrhundert und mit ihrer Durchsetzung im Lebensalltag Sansibars im 20. Jahrhundert die Diskussionen um die »rechte Zeit« eine zusätzliche Dimension erhalten haben. Bis heute hat sich eine erstaunliche Vielfalt von Zeiten erhalten.

Autorentext
Roman Loimeier ist Professor für Ethnologie an der Universität Göttingen. Er beschäftigt sich mit der Geschichte und Entwicklung muslimischer Gesellschaften in Afrika. Seine Forschungsaktivitäten haben ihn vor allem nach Senegal, Nigeria und Tansania geführt. Andere Forschungsschwerpunkte sind politische Ökologie, insbesondere Seuchen- und Katastrophengeschichte, historische Anthropologie, Religionsethnologie und die Ethnologie der Seefahrt (maritime Anthropologie).
Titel
Eine Zeitlandschaft in der Globalisierung
Untertitel
Das islamische Sansibar im 19. und 20. Jahrhundert
EAN
9783839419038
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
24.02.2014
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
4.39 MB
Anzahl Seiten
216
Lesemotiv