An Pflegefachkräfte werden häufig gegensätzliche Anforderungen gestellt: Die Pflege soll patientengerecht und würdevoll sein, dabei herrscht gleichzeitig Druck durch die Ökonomisierung. PflegeschülerInnen müssen sich im Ausbildungsalltag in diesem Spannungsfeld zurechtfinden und entwickeln dabei eine spezielle Chamäleonkompetenz. Darunter versteht man eine Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit, die sich in erstaunlich kreativen und milieuspezifischen Bewältigungsstrategien offenbart, vom aktiven Widerstand bis hin zur scheinbaren Anpassung an die institutionellen Gegebenheiten. Im Fokus der Studie stehen diese Strategien, die mithilfe der Habitushermeneutik rekonstruiert und erklärt werden, um Bildungsprozesse zu erschließen und davon pädagogisch-didaktische Konsequenzen abzuleiten.
Autorentext
Sabine Balzer, geb. 1961, war fast 20 Jahre als Krankenschwester tätig, bevor sie die Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe und ein anschließendes Studium der Pflegepädagogik absolvierte. Seit 2000 lehrte sie an Pflegeschulen, Fachhochschulen und einer Universität und schloss 2017 ihre Dissertation im Fachbereich Erziehungswissenschaft in Hamburg ab. Zurzeit arbeitet sie als Schulleiterin an den Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn.
Zusammenfassung
An Pflegefachkrafte werden haufig gegensatzliche Anforderungen gestellt: Die Pflege soll patientengerecht und wurdevoll sein, dabei herrscht gleichzeitig Druck durch die Okonomisierung. PflegeschlerInnen mssen sich im Ausbildungsalltag in diesem Spannungsfeld zurechtfinden und entwickeln dabei eine spezielle Chamleonkompetenz. Darunter versteht man eine Wandlungs- und Anpassungsfhigkeit, die sich in erstaunlich kreativen und milieuspezifischen Bewltigungsstrategien offenbart, vom aktiven Widerstand bis hin zur scheinbaren Anpassung an die institutionellen Gegebenheiten. Im Fokus der Studie stehen diese Strategien, die mithilfe der Habitushermeneutik rekonstruiert und erklrt werden, um Bildungsprozesse zu erschlieen und davon pdagogisch-didaktische Konsequenzen abzuleiten.
Inhalt
Einleitung 1 Milieukonzept und Habitusbegriff 1.1 Soziale Milieus in den Sozialwissenschaften 1.2 Die Habitustheorie von Pierre Bourdieu (1987) 1.3 Das Milieukonzept zur Interpretation des Pflegemilieus 1.3.1 Soziale Milieus und die Grundmuster ihrer Lebensführung 1.3.2 Grundmuster der Lebensführung in den Milieus 1.4 Pädagogisch-didaktische Relevanz milieubedingter Bildungsstrategien 1.4.1 Bildungsziel oberer Milieus: Abgrenzung und Selbstentfaltung 1.4.2 Bildungsziel mittlerer Milieus: Statusverbesserung und Selbstbestimmung 1.4.3 Bildungsziel unterer Milieus: sozial mithalten 1.5 Bildungstypen im sozialen Raum 1.6 Bildungstypen der Milieus in der Ausbildung 1.7 Das Konzept der Habitushermeneutik in der Milieuforschung 1.7.1 Habitushermeneutik als Deutungsarbeit 1.7.2 Habitushermeneutik als Methode 1.7.3 Die empirische Typenbildung 1.8 Die Ausdrucks- und Explorationsebenen des Habitus 1.9 Zusammenfassung Kapitel 1 2 Habitushermeneutik: Mixed Method Design 2.1 Die Forscherin in der wissenschaftlichen Beobachtung 2.2 Ethische Reflexion des Forschungsprojekts 2.3 Das empirische Material im Überblick 2.3.1 Pretest 2.3.2 Leitfragengestützte Panelbefragung (2007) 2.3.3 Pretest Panelbefragung 2.3.4 Durchführung Panelbefragung 2.4 Gruppendiskussionen mit Schülern des 2. und 3. Ausbildungsjahres 2.4.1 Stichprobe des Gruppendiskussionsverfahrens 2.4.2 Phasen der Gruppendiskussion 2.4.3 Durchführung des Pretests zur Gruppendiskussion 2.4.4 Durchführung der Gruppendiskussion 2.4.5 Reflexion der Gruppendiskussion 2.4.6 Leitfaden zur habitushermeneutischen Analyse der Gruppendiskussionen 2.5 Leitfragengestützte schriftliche Befragung aller Schüler 2.6 Probanden der Collagenerstellung 2.7 Geschlechterverhältnis in der Pflegeausbildung 2.8 Zusammenfassung Kapitel 2 3 Habitushermeneutik: Datenauswertung 3.1 Sozialstatistische Auswertung der Narrativa Schulabschlüsse und Ausdrucksformen Berufe der Eltern und kulturelles Kapital Jahrgangsspezifische Wahrnehmungsschwerpunkte Zusammenfassung der sozialstatistischen Auswertung 3.2 Strategische Orientierungspunkte der Lernenden in der Pflegepraxis 3.2.1 Matrix der Strategischen Orientierungspunkte 3.2.2 Auswertung der Strategischen Orientierung aus Schülerinnenperspektive 3.3 Handlungsleitende Prinzipien und Strategien der Chamäleonkompetenz 3.4 Typenbildung 3.4.1 Reaktionsmuster und Verdichtungstypen bei Kersting 3.4.2 Milieuspezifische Typenprofile bei Balzer 3.4.3 Typus Rebell: konsequent asketisch 3.4.4 Fügsamer Typus: konsequente Anpassung 3.4.5 Typus Rebell: situative Anpassung und argumentativer Widerstand 3.4.6 Fügsamer Typus: punktueller Widerstand und Resignation 3.5 Zusammenfassung der Habitusmuster 3.6 Begründung der habitushermeneutischen Auswertung der Collagen 3.7 Deskription und Analyse der Collage 1 3.7.1 Bedeutungsanalyse der Collage 1 3.7.2 Relationale Analyse der Collage 1 3.7.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 1 3.7.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 1 3.8 Deskription und Analyse der Collage 2 3.8.1 Bedeutungsanalyse der Collage 2 3.8.2 Relationale Analyse der Collage 2 3.8.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 2 3.8.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 2 3.9 Deskription und Analyse der Collage 3 3.9.1 Bedeutungsanalyse der Collage 3 3.9.2 Relationale Analyse der Collage 3 3.9.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 3 3.9.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 3 3.10 Deskription und Analyse der Collage 4 3.10.1 Bedeutungsanalyse der Collage 4 3.10.2 Relationale Analyse der Collage 4 3.10.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 4 3.10.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 4 3.11 Zusammenfassung und Vergleich aller Collagen 3.12 Habitustransformationen im
Autorentext
Sabine Balzer, geb. 1961, war fast 20 Jahre als Krankenschwester tätig, bevor sie die Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe und ein anschließendes Studium der Pflegepädagogik absolvierte. Seit 2000 lehrte sie an Pflegeschulen, Fachhochschulen und einer Universität und schloss 2017 ihre Dissertation im Fachbereich Erziehungswissenschaft in Hamburg ab. Zurzeit arbeitet sie als Schulleiterin an den Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn.
Zusammenfassung
An Pflegefachkrafte werden haufig gegensatzliche Anforderungen gestellt: Die Pflege soll patientengerecht und wurdevoll sein, dabei herrscht gleichzeitig Druck durch die Okonomisierung. PflegeschlerInnen mssen sich im Ausbildungsalltag in diesem Spannungsfeld zurechtfinden und entwickeln dabei eine spezielle Chamleonkompetenz. Darunter versteht man eine Wandlungs- und Anpassungsfhigkeit, die sich in erstaunlich kreativen und milieuspezifischen Bewltigungsstrategien offenbart, vom aktiven Widerstand bis hin zur scheinbaren Anpassung an die institutionellen Gegebenheiten. Im Fokus der Studie stehen diese Strategien, die mithilfe der Habitushermeneutik rekonstruiert und erklrt werden, um Bildungsprozesse zu erschlieen und davon pdagogisch-didaktische Konsequenzen abzuleiten.
Inhalt
Einleitung 1 Milieukonzept und Habitusbegriff 1.1 Soziale Milieus in den Sozialwissenschaften 1.2 Die Habitustheorie von Pierre Bourdieu (1987) 1.3 Das Milieukonzept zur Interpretation des Pflegemilieus 1.3.1 Soziale Milieus und die Grundmuster ihrer Lebensführung 1.3.2 Grundmuster der Lebensführung in den Milieus 1.4 Pädagogisch-didaktische Relevanz milieubedingter Bildungsstrategien 1.4.1 Bildungsziel oberer Milieus: Abgrenzung und Selbstentfaltung 1.4.2 Bildungsziel mittlerer Milieus: Statusverbesserung und Selbstbestimmung 1.4.3 Bildungsziel unterer Milieus: sozial mithalten 1.5 Bildungstypen im sozialen Raum 1.6 Bildungstypen der Milieus in der Ausbildung 1.7 Das Konzept der Habitushermeneutik in der Milieuforschung 1.7.1 Habitushermeneutik als Deutungsarbeit 1.7.2 Habitushermeneutik als Methode 1.7.3 Die empirische Typenbildung 1.8 Die Ausdrucks- und Explorationsebenen des Habitus 1.9 Zusammenfassung Kapitel 1 2 Habitushermeneutik: Mixed Method Design 2.1 Die Forscherin in der wissenschaftlichen Beobachtung 2.2 Ethische Reflexion des Forschungsprojekts 2.3 Das empirische Material im Überblick 2.3.1 Pretest 2.3.2 Leitfragengestützte Panelbefragung (2007) 2.3.3 Pretest Panelbefragung 2.3.4 Durchführung Panelbefragung 2.4 Gruppendiskussionen mit Schülern des 2. und 3. Ausbildungsjahres 2.4.1 Stichprobe des Gruppendiskussionsverfahrens 2.4.2 Phasen der Gruppendiskussion 2.4.3 Durchführung des Pretests zur Gruppendiskussion 2.4.4 Durchführung der Gruppendiskussion 2.4.5 Reflexion der Gruppendiskussion 2.4.6 Leitfaden zur habitushermeneutischen Analyse der Gruppendiskussionen 2.5 Leitfragengestützte schriftliche Befragung aller Schüler 2.6 Probanden der Collagenerstellung 2.7 Geschlechterverhältnis in der Pflegeausbildung 2.8 Zusammenfassung Kapitel 2 3 Habitushermeneutik: Datenauswertung 3.1 Sozialstatistische Auswertung der Narrativa Schulabschlüsse und Ausdrucksformen Berufe der Eltern und kulturelles Kapital Jahrgangsspezifische Wahrnehmungsschwerpunkte Zusammenfassung der sozialstatistischen Auswertung 3.2 Strategische Orientierungspunkte der Lernenden in der Pflegepraxis 3.2.1 Matrix der Strategischen Orientierungspunkte 3.2.2 Auswertung der Strategischen Orientierung aus Schülerinnenperspektive 3.3 Handlungsleitende Prinzipien und Strategien der Chamäleonkompetenz 3.4 Typenbildung 3.4.1 Reaktionsmuster und Verdichtungstypen bei Kersting 3.4.2 Milieuspezifische Typenprofile bei Balzer 3.4.3 Typus Rebell: konsequent asketisch 3.4.4 Fügsamer Typus: konsequente Anpassung 3.4.5 Typus Rebell: situative Anpassung und argumentativer Widerstand 3.4.6 Fügsamer Typus: punktueller Widerstand und Resignation 3.5 Zusammenfassung der Habitusmuster 3.6 Begründung der habitushermeneutischen Auswertung der Collagen 3.7 Deskription und Analyse der Collage 1 3.7.1 Bedeutungsanalyse der Collage 1 3.7.2 Relationale Analyse der Collage 1 3.7.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 1 3.7.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 1 3.8 Deskription und Analyse der Collage 2 3.8.1 Bedeutungsanalyse der Collage 2 3.8.2 Relationale Analyse der Collage 2 3.8.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 2 3.8.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 2 3.9 Deskription und Analyse der Collage 3 3.9.1 Bedeutungsanalyse der Collage 3 3.9.2 Relationale Analyse der Collage 3 3.9.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 3 3.9.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 3 3.10 Deskription und Analyse der Collage 4 3.10.1 Bedeutungsanalyse der Collage 4 3.10.2 Relationale Analyse der Collage 4 3.10.3 Habitushermeneutische Synthese der Collage 4 3.10.4 Zusammenfassung und abschließende Beurteilung der Collage 4 3.11 Zusammenfassung und Vergleich aller Collagen 3.12 Habitustransformationen im
Titel
Chamäleonkompetenz
Untertitel
Eine Studie in der pflegepraktischen Ausbildung
Autor
EAN
9783863214647
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Genre
Veröffentlichung
20.08.2019
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
4.72 MB
Anzahl Seiten
376
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