In Deutschland verwandelte sich der Buddhismus um die Jahrhundertwende von einem obskuren Thema, das nur für einige wenige Gelehrte von Interesse war, in ein kulturelles Phänomen. Viele der bedeutendsten Autoren dieser Zeit wurden von diesem rasanten Aufstieg des Buddhismus tiefgreifend beeinflusst - unter ihnen einige der bekanntesten Namen des deutsch-jüdischen Kanons. Sebastian Musch gräbt diese vernachlässigte Dimension deutsch-jüdischer Identität aus und zeichnet anhand von philosophischen Abhandlungen, Romanen, Essays, Tagebüchern und Briefen die Geschichte der jüdisch-buddhistischen Begegnungen bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs nach. Franz Rosenzweig, Martin Buber, Leo Baeck, Theodor Lessing, Jakob Wassermann, Walter Hasenclever und Lion Feuchtwanger werden neben anderen, weniger bekannten Persönlichkeiten wie Paul Cohen-Portheim und Walter Tausk vorgestellt. Wie Musch zeigt, verhandelten diese Denker, als sie über den Buddhismus schrieben, auch ihr eigenesJüdischsein.
Dieses Buch ist eine Übersetzung einer englischen Originalausgabe. Die Übersetzung wurde mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt. Eine anschließende menschliche Überarbeitung erfolgte vor allem in Bezug auf den Inhalt, so dass sich das Buch stilistisch anders liest als eine herkömmliche Übersetzung.
Zeichnet die Verflechtung von Buddhismus und Judentum in der deutschen Kultur Wendet die postkoloniale Theorie an, um die Fluidität des deutsch-jüdischen Selbstverständnisses aufzuzeigen Beleuchtet die Kräfte des Antisemitismus
Autorentext
Sebastian Musch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte der Universität Osnabrück, Deutschland.
Inhalt
1. Einleitung.- 2. Buddhismus und deutsch-jüdischer Orientalismus.- 3. Der Buddha, die Rabbiner und die Philosophen: Ablehnungen und Verteidigungen.- 4. Die Brückenbauer: Judentum zwischen Asien und Europa.- 5. Die Assimilation und Dissimilation eines jüdischen Buddhisten: Walter Tausks umstrittene Identitäten.- 6. Schlussfolgerung: Auf dem Weg zu einer Studie über jüdisch-buddhistische Beziehungen.