Diese Monografie behandelt Gewalt in der Familie, auch familiale oder häus liche Gewalt genannt. Das Phänomen wird mittels soziologischer Kategorien erfasst und mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Modelle einer Erklärung näher gebracht. Es wird auf der Basis vielfältiger theoretischer Erklärungsansätze und empirischer Befunde in ein einheitliches soziologisches Analyseschema eingeordnet. Gewalt in der Familie wird aus soziologischer Sicht analysiert: theoretisch mit dem Makro-Mikro-Makro-Modell der soziologischen Erklä rung, empirisch unter Rückgriff auf vorhandene Studien und selbst erhobene Daten. Letztere stammen aus einer telefonischen Befragung von Familien haushalten mit Kindern im Alter von 14 bis 18 Jahren in Bayern im Jahre 2002 im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Gegenstand "Intrafamiliale Konflikte in der Gegenwartsgesellschaft". Dabei wurden Partnergewalt, also Mann-Frau-und Frau-Mann-Gewalt, sowie Eltern-Kind-Gewalt thematisiert. Wir werden auf diese Studie aber nur deskriptiv und eher illustrierend sowie nur gelegentlich eingehen können, weil einerseits nicht alle Bereiche intrafa milialer Gewalt durch sie abgedeckt wurden und andererseits weiter gehende Analysen anderen Veröffentlichungen vorbehalten sind, zumal es uns hier do minant um eine eher theoretische Durchdringung des Phänomens geht.

Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext

Klappentext

Den Gegenstand des Buchs bilden physische, psychische und sexuelle Formen häuslicher Gewalt gegen Kinder und Eltern, Frauen und Männer. Im Unterschied zu vergleichbarer Literatur über Gewalt in der Familie stehen dabei die gesellschaftliche Problematisierungsgeschichte und die differenziellen Reaktionen auf unterschiedliche Formen häuslicher Gewalt im Vordergrund, werden der soziokulturelle bzw. sozialhistorische Kontext der Thematisierung und Problematisierung gewaltförmigen Verhaltens in intimen bzw. verwandtschaftlichen Beziehungen in die Analyse und Erklärung des Phänomens mit einbezogen. Dadurch werden geschlechtsstereotype und milieutypische Selektivitäten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung häuslicher Gewalt sowie entsprechende unbeabsichtigte Nebenfolgen bei ihrer Bekämpfung ersichtlich.



Inhalt
1. Einleitung.- 2. Begrifflicher, geschichtlicher und theoretischer Rahmen.- 2.1 Gewalt zwischen Normalität und Abweichung.- 2.2 Häusliche Gewalt als soziales Problem.- 2.3 Gewaltdiskurse und Kontroversen zu häuslicher Gewalt.- 2.4 Methodische Effekte, geschlechtstypische Affekte und milieutypische Selektivitäten.- 3. Soziale Bedingungen häuslicher Gewalt.- 3.1 Instrumentelle und impulsive Bestimmungsgründe häuslicher Gewalt.- 3.2 Der soziale Kontext der Bestimmungsgründe häuslicher Gewalt.- 4. Erscheinungsformen häuslicher Gewalt.- 4.1 Gewalt gegen Kinder.- 4.2 Gewalt gegen Eltern.- 4.3 Gewalt gegen Frauen.- 4.4 Gewalt gegen Männer.- 5. Gesellschaftliche Reaktionen auf häusliche Gewalt.- 5.1 Empowerment-Strategien.- 5.2 Die Rolle der Massenmedien.- 6. Zusammenfassung und Ausblick.- Literatur.
Titel
Tatort Familie:
Untertitel
Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext
EAN
9783322975973
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
09.03.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
194
Auflage
2003
Lesemotiv