Die neue UN-Behindertenrechtskonvention will allen behinderten Menschen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben ermöglichen. Sie verbindet die freiheitliche Orientierung der Menschenrechte mit umfassenden sozialen Leistungsrechten und dem konsequenten Verbot paternalistischer Bevormundung. Damit fordert sie die Behinderten- und Sozialpolitik ebenso heraus wie die Philosophie der Menschenrechte: Wie lässt sich ein wirklich inklusiver Menschenrechtsschutz begründen? Wie lassen sich universelle soziale Rechte philosophisch fassen, wie Ansprüche auf Respekt und Sorge verbinden? Sigrid Graumann diskutiert diese Fragen und zeigt, dass sich die Behindertenrechte mit einem sozialethisch erweiterten kantischen Konzept »assistierter Freiheit« überzeugend verteidigen lassen.



Autorentext

Sigrid Graumann, Dr. rer. nat., Dr. phil., promovierte in Biologie und in Philosophie. Sie ist Akademische Rätin an der Universität Oldenburg, wo sie in der Arbeitsgruppe »Soziologische Theorie« tätig ist.



Inhalt

Inhalt

Einleitung: Respekt oder Sorge für behinderte Menschen?7
I. Die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen26
1. Wohltätigkeit und Fürsorge oder Menschenrechte?26
2. Grundprinzipien der Konvention34
3. Die einzelnen Rechte51
4. Die Umsetzung der Konvention - eine Zukunftsaufgabe75

II. Inklusivität, Universalität und Unteilbarkeit?
Grundsätze des Menschenrechtsschutzes und die Rechte
behinderter Menschen80
1. Das Konzept assistierter Freiheit als politische Herausforderung80
2. Gibt es ein Recht, Rechte zu haben?
Zur Inklusivität des Menschenrechtsschutzes88
3. Gleiche Rechte für behinderte Menschen?
Zum Anspruch auf universelle Achtung der Menschenrechte im Privat- und Familienleben102
4. Gleiche Rechte oder Sonderrechte?
Zu den spezifischen menschenrechtlichen Leistungsansprüchen
von behinderten Menschen115
5. Weiterentwicklung der Menschenrechtsidee134

III. Fairness, gerechte Großzügigkeit oder Basisfähigkeiten? Menschenrechte für behinderte Menschen als Herausforderung
für unser Verständnis sozialer Gerechtigkeit135
1. Die Menschenrechte behinderter Menschen als Kernfrage
sozialer Gerechtigkeit135
2. Soziale Gerechtigkeit für behinderte Menschen?
Die Konzeptionen von Rawls, MacIntyre und Nussbaum139
3. Soziale Gerechtigkeit und das Recht, Rechte zu haben157
4. Öffentliche oder private Gerechtigkeit?169
5. Verbindliche Solidaritätspflichten?184
6. Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit - keine faire Berücksichtigung behinderter Menschen195

IV. Versuch einer moralphilosophischen Begründung der Rechte behinderter Menschen198
1. Aufgaben einer moralphilosophischen Reflexion198
2. Notwendigkeit einer moralphilosophischen Begründung200
3. Möglichkeit einer moralphilosophischen Begründung mit Kant204
4. Menschenwürde - Menschenrechte219
5. Wohltätigkeit und Solidarität231
6. Assistierte Freiheit - ein überzeugendes Konzept244

V. Sorge und Respekt? Verteidigung des Menschenrechtsansatzes der Behindertenpolitik247
1. Nicht abschließend geklärte Fragen247
2. Inklusivität des Menschenrechtsschutzes248
3. Menschenrechtsschutz im Privat- und Familienleben270
4. Spezifische Behindertenrechte285
5. Konkretisierung und Präzisierung des Menschenrechtsschutzes292

Abkürzungen294
Literatur295

Titel
Assistierte Freiheit
Untertitel
Von einer Behindertenpolitik der Wohlttigkeit zu einer Politik der Menschenrechte
EAN
9783593410401
ISBN
978-3-593-41040-1
Format
E-Book (pdf)
Herausgeber
Veröffentlichung
07.03.2011
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
4.77 MB
Anzahl Seiten
314
Jahr
2011
Untertitel
Deutsch