Aus dem Klappentext Im 18. Jahrhundert begannen erste forstliche Gelehrte sich mit dem Phänomen Waldbrand auseinanderzusetzen. Aus diesen frühen Schriften entwickelten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts detaillierte Expertendiskurse, welche zunehmenden Einfluss auf den allgemeinen Umgang mit Feuer im Wald hatten. Gleichzeitig stellten in der betrachteten Untersuchungsperiode vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert verschiedene soziale Gruppen unterschiedliche und sich teilweise entgegenwirkende Nutzungsansprüche an die Wälder. Im Sinne einer multiperspektivischen Betrachtung geht der Autor deshalb auch wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten im Zusammenhang mit der Waldbrandthematik nach und erläutert, weshalb die bedingungslose Bekämpfung von Feuer im Wald bis weit ins 20. Jahrhundert hin ein ein unbestrittener Grundsatz von Forstexperten und Herrschaftsträgern blieb.

Inhalt
1 Einleitung 1.2 Einordnung 1.3 Forschungsstand und Literatur 1.3.1 Wald- und Forstgeschichte 1.3.2 Forschung zum Thema Waldbrand 1.3.2.1 Geschichtswissenschaft 1.3.2.2 Naturwissenschaft 1.3.2.3 Technische Handbücher und Leitfäden, Datenbanken 1.4 Fragestellung 1.5 Quellen 1.5.1 Theoretische Abhandlungen und Beiträge zum Thema Waldbrand 1.5.2 Normative Quellen aus den Bereichen Recht und Justiz 1.5.3 Waldbrand-Berichte 1.6 Methodik und Vorgehen 1.7 Aufbau und Eingrenzung 2 Die Erforschung, Bekämpfung und Verhütung von Waldbränden 2.1 Zur Beschaffenheit von Waldbränden 2.1.1 Die Frage nach den natürlichen Ursachen von Bränden im Wald 2.1.2 Die Ausbreitung von Waldbränden - Brandformen und Einflussfaktoren 2.1.3 Waldbrand und Vegetation - feuerökologische Aspekte 2.1.3.1 Einfluss der Vegetation auf das Verhalten und Auftreten von Waldbränden 2.1.3.2 Einfluss von Waldbränden auf die Vegetation 2.2 Die Bekämpfung von Waldbränden 2.2.1 Motivation und Voraussetzungen der Waldbrandbekämpfung 2.2.1.1 Bekämpfen oder brennen lassen? 2.2.1.2 Soziokulturelle Interpretation und deren Auswirkung auf die Bekämpfungsstrategien 2.2.2 Grundlagen der Feuerbekämpfung im Wald 2.2.2.1 Die Bekämpfung von Bodenfeuer 2.2.2.2 Löschen mit Wasser? 2.2.3 Erweiterte Feuerbekämpfung im Wald 2.2.3.1 Die Bekämpfung von grösseren Bränden und Gipfelfeuer 2.2.3.2 Einsatz von Feuer als Werkzeug zur Bekämpfung von Waldbränden? 2.2.4 Nach dem Brand 2.2.5 Mont d'Arvel 1762 und Simmenfluh 1911: Zwei grosse Waldbrände im Vergleich 2.3 Die Verhütung von Waldbränden 2.3.1 Forstordnungen und Forstgesetzgebungen 2.3.2 Waldbauliche Massnahmen 2.3.3 Früherkennung und Meldewesen 2.3.4 Reflexion von Waldbrandereignissen 2.4 Zusammenfassung 3 Wirtschaftliche Aspekte in Bezug auf Waldbrände 3.1 Waldbrände im Spiegel regionaler Brennpunkte in der vorindustriellen Waldnutzung 3.1.1 Wachsende wirtschaftliche Interessen und Ansprüche an den Wald in der Frühen Neuzeit 3.1.2 Stadtwaldungen 3.1.3 Montan- und Salinenwesen 3.1.3.1 Das Montan- und Salinenwesen und dessen Auswirkungen auf die Waldwirtschaft 3.1.3.2 Die Holzwirtschaft Tirols und der Waldbrand-Krieg' im Unterengadin 3.1.4 Holzhandel 3.1.4.1 Die Flösserei und der Aufstieg des Holzhandels im 18. Jahrhundert 3.1.4.2 Holzhandel im Schwarzwald und der Waldbrand von 1800 3.2 Waldbrände im Spannungsfeld von Herrschaftsinteressen, traditioneller Landwirtschaft und Waldgewerbe 3.2.1 Aufschwung der Forstwirtschaft und traditionelle Waldnutzungen 3.2.2 Waldbrandproblematik aus der Perspektive der sich heranbildenden Forstwirtschaft 3.2.3 Feuerpraktiken der traditionellen Landwirtschaft 3.2.4 Gewerbe und Feuer im Wald zwischen Nutzen und Risiko 3.3 Die Rolle der Waldbrände im Zeitalter der Industrialisierung 3.3.1 Industrialisierung und Wald in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 3.3.2 Eisenbahn und Waldbrandproblematik 3.3.2.1 Bau und Verbreitung der Eisenbahnnetze 3.3.2.2 Vorbeugungsmassnahmen gegen die Waldbrandgefahr durch Dampflokomotiven 3.3.2.3 Rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit Waldbränden und Eisenbahnen 3.4 Zusammenfassung 4 Gesellschaftliche Aspekte in Bezug auf Waldbrände 4.1 Die Waldbrandbekämpfung aus der Perspektive der ländlich- peripheren Bevölkerung 4.1.1 Die tragende Rolle der ländlich-peripheren Bevölkerung bei der Waldbrandbekämpfung 4.1.2 Motivation zum Löscheinsatz aus dem ökonomisch- existenziellen Blickwinkel 4.1.3 Das dörfliche Kollektiv in Verbindung mit der Motivation zum Löscheinsatz 4.2 Gesellschaftliche Ausschliessungstendenzen in Verbindung mit Waldbrandereignissen 4.2.1 Rhetorischer Wandel zur Waldbrandthematik in den Quellen des 19. Jahrhunderts 4.2.2 Der Waldbrand von Berikon 1834 4.3 Zusammenfassung 5 Fazit und Ausblick 6 Verzeichnisse 6.1 Abbildungs- und Kartenverzeichnis 6.2 Abkürzungsverzeichnis 7 Bibliografie 7.1 Archivquellen 7.2 Rechtsquellen 7.3 Gedruckte Quellen 7.4 Literatur 7.5 Internet 8 Anhang
Titel
Naturphänomen, Ressourcenzerstörung oder Argumentationsmittel?
Untertitel
Diskurse im Umgang mit Waldbränden vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert
EAN
9783959488846
ISBN
978-3-95948-884-6
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Herausgeber
Veröffentlichung
20.12.2017
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
2.41 MB
Anzahl Seiten
181
Jahr
2017
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv