"Dem Ostdeutschen geschrieben und dem Westdeutschen ins Nest gelegt" - so kommentiert die Schweriner Schriftstellerin SONJA VOSS-SCHARFENBERG ihr jüngstes Buch "Neue Farm der alten Tiere". Nahm George Orwell mit seiner 1943/1944 entstandenen Parabel "Die Farm der Tiere" noch den Stalinismus Ende der Dreißiger-, Anfang der Vierzigerjahre mit beißendem Spott aufs Korn, so wird die Farm hier zum Schauplatz der Wende und der Wiedervereinigung. Ein fantasievolles Buch, das die Ereignisse unserer jüngsten Vergangenheit mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Reich der Fabel rückt. Zugleich unterhaltsam und bitterernst schärft es den Blick auf die Geschehnisse in diesem Land. Ein "Wendebuch" besonderer Art, das mit Sicherheit die Gemüter erhitzen wird. In seiner Neuauflage, fünfundzwanzig Jahre nach dem Mauerfall macht das Buch sich abermals auf den Weg, sich in die euphorischen Gesänge zu drängen und dem rauschenden Feste beharrlich vom nackten Kaiser zu sprechen.
Autorentext
Geboren am 4. August 1957 in Schwerin, kommt aus der Bewegung der schreibenden Arbeiter, hat ihren literarischen Weg dort begonnen und später (1981-1984) am Institut für Literatur in Leipzig ein Fernstudium absolviert; hat in verschiedenen literarischen Gruppen, Zirkeln und Werkstätten mitgewirkt, Workshops und Seminare geleitet und Lesungen organisiert; lebt in Schwerin. Veröffentlichungen Erster Prosaband "Gegenwind", erschienen 1990 beim Verlag Neues Leben Berlin. Funkmonolog "Schickelkind" DS Kultur, 1991. Der Funkmonolog war über längere Zeit auch Bestandteil des Theaterabends "Abwege, ganz normal nach rechts?" in der Kulturfabrik auf Kampnagel. "Neue Farm der alten Tiere. Ein Märchen?" gewissermaßen eine Fortsetzung von Orwells "Farm der Tiere", projiziert auf die Wende - erschienen 1994 beim Verlag "Stock & Stein" Schwerin, Neuauflage 2015 Wieden-Verlag. "...dies Land wär lauter Braut". Lyrik und Fotografie aus Mecklenburg-Vorpommern, gemeinsam mit der Fotografin Angelika Lindenbeck. Erschienen 2000 bei NORA 5 Verlag und Werbe GmbH, Schwerin. "Im Gelben", Geschichten aus Mecklenburg-Vorpommern, Edition "M" 2004, hrsg. vom Litraturhaus "Kuhtor" Rostock. "Max und Moritz im neuen Deutschland", eine Adaption der Bildergeschichte von W. Busch, projiziert auf die heutige Zeit, Vorwort, sieben Teile und Schlusswort, gereimt. Mit Handzeichnungen von L. Meinke, Wieden Verlag, 2013. Eisblumen, Erzählung freiraum-verlag Greifswald 2014. Seit 2012 wöchentliche Kolumne in der Schweriner Volkszeitung zu lokalen und auch übergreifenden aktuellen Geschehnissen: Bis 2018 "Neulich am Runden Tisch" und seit 2018 als Straßenfeger "Vadder Felten". - Veröffentlichungen kurzer Prosa in regionalen und überregionalen Zeitschriften, u. a. in der ndl, im "Spiegel" und im Rundfunk, mehrmals in RISSE, Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern. - Anna-Seghers-Stipendium der Akademie der Künste Berlin 1990. - Preisträgerin des 1. Landschreiber-Wettbewerbs (1. Preis) des ADW Verlags und der Gesellschaft für deutsche Sprache (Leipziger Buchmesse 2013) - Mitglied im VS