Transformationsforschung führt in der Kommunikationswissenschaft bislang ein Schattendasein. Stefan Jarolimek entwickelt ein theoretisch-methodologisches Instrumentarium für die kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung, indem er ein Analysemodell konzipiert und dabei den zentralen Stellenwert des Formalobjektes Öffentlichkeit hervorhebt. Als Fallbeispiel wählt er das in seiner Transformation meist als gescheitert angesehene Belarus (Weißrussland). Die Auswertung der Berichterstattung der wichtigsten unabhängigen Zeitungen und der Zeitung der Präsidialadministration zeigen die Entwicklung des Journalismus und den Einfluss der rechtlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen von 1990 bis 2008. Die zunehmende strukturelle Zensur erweist sich als Kernproblem der Journalisten in Belarus. Dieses Bild stützen auch Interviews mit (inter-)nationalen Experten und belarussischen Journalisten. Das "Negativbeispiel" Belarus verdeutlicht, wie die Verhinderung von Öffentlichkeit den gesamten Prozess der Gesellschaftstransformation schwächt.
Transformationsforschung in der Kommunikationswissenschaft
Vorwort
Transformationsforschung in der Kommunikationswissenschaft
Autorentext
Dr. Stefan Jarolimek promovierte bei Prof. Dr. Arnulf Kutsch am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Er ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin.
Zusammenfassung
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Arnulf Kutsch
Inhalt
Theoretische Annäherung.- Transformation, Öffentlichkeit Begriffe und Forschungsstand.- Transformation und Öffentlichkeit Theoretische Annäherung.- Transformation der Öffentlichkeit Ein Analysemodell.- Belarus.- Transfer. Von der Theorie zum Fallbeispiel.- Constraints für den Journalismus. Norm- und Strukturkontext.- Presseberichterstattung. Funktionskontext.- Beruf: Journalist. Rollenkontext.- Öffentlichkeit in Belarus? Access denied!.- Schlussakkord in Moll.