»Magnus war eine reich angelegte Natur gewesen, welche unter glücklichen äußeren Umständen sich nach ihrer Eigenart entwickeln und sich ihre Tätigkeit frei nach eigenem Sinn wählen durfte ... er war nicht nur ein Forscher, er war auch ein Lehrer der Wissenschaft, diesen Begriff im höchsten und weitesten Sinn genommen. Er wollte sie nicht in der Studierstube und im Hörsaale abgeschlossen wissen, er wollte, daß sie direkt hinauswirkte in alle Verhältnisse des Lebens«. Mit diesen Worten charakterisierte Hermann Helmholtz das Leben und Werk des Berliner Gelehrten Gustav Magnus (18021870), dessen Haus am Kupfergraben zum Kristallisationspunkt für eine der bedeutenden Physikerschulen des 19. Jahrhunderts wurde. Über Leben und Werk dieses Mannes ind über die wechselvolle Geschichte des Magnus-Hauses, das zu den architektonischen Kleinodien Berlins gehört, gibt die vorliegende Publikation in umfassender Weise Auskunft.

Leseprobe
Vorwort zur Neuausgabe Nachdem das vorliegende Buch, erschienen im Sommer 1995 anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Wiedereröffnung des von Grund auf sanierten Magnus-Hauses, eine freundliche Aufnahme gefunden hatte und seit einiger Zeit auch vergriffen war, erscheint nun nach 25 Jahren das Buch in einer neuen und erweiterten Ausgabe. Auch diesmal gibt es einen konkreten Anlass, denn das Magnus-Haus wird 2020 durch die Europäische Physikalische Gesellschaft als EPS Historic Site geehrt, d.h. als Ort von besonderer physikhistorischer Bedeutung. Die DPG hat wiederum die Drucklegung mit einem großzügigen Druckkostenzuschuss ermöglicht. Herausgeber und Autoren haben sich bemüht, fachliche Unkorrektheiten und sprachliche Unzulänglichkeiten der Beiträge zu korrigieren bzw. zu verbessern; auch sind die Literaturhinweise aktualisiert worden. Darüber hinaus wurden drei neue Beiträge aufgenommen. Johannes Orphal hat gemeinsam mit dem Herausgeber die Beziehungen zwischen Gustav Magnus und Rudolph Clausius thematisiert, die ein neues Licht auf die Entstehungsgeschichte des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik werfen. Ralf Hahn kommentiert zwei bisher unveröffentlichte Autographen von Magnus und Wolfgang Eberhardt gibt einen kurzen Überblick zu den Aktivitäten des Magnus-Hauses, das mit seinen Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen ein breites Publikum anspricht und sich als Ort der Begegnung von Wissenschaft und Öffentlichkeit in Berlin etabliert hat. Last but not least gilt der Dank des Herausgebers dem GNT-Verlag für die engagierte und sachkundige Zusammenarbeit bei der Drucklegung des Manuskripts. Berlin, im April 2020 Dieter Hoffmann

Inhalt
Lebensdaten Vorwort zur Neuausgabe Vorwort zur Erstausgabe Stefan L. Wolff Gustav Magnus ein Chemiker prägt die Berliner Physik Horst Kant Gustav Magnus und seine Berliner Physiker-Schule Johannes Orphal und Dieter Hoffmann Rudolph Clausius, Gustav Magnus und die Entstehung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik Wolfgang Schreier Gustav Magnus und die Physikalische Gesellschaft zu Berlin ein ambivalentes Verhältnis? Ralf Hahn Zwei unveröffentlichte Briefe von Gustav Magnus Markus Ecke und Falk Rieß Der Magnus-Effekt Zu seiner Entdeckung, seiner Erklärung und seiner technischen Bedeutung Peter Kühn Das Geothermometer von Magnus und die innere Wärme der Erde Ein Beitrag zur Geschichte der Geothermie und zur Physikgeschichte Berlins Christine Becker-Koob Zur Geschichte des Magnus-Hauses Theo Mayer-Kuckuk Das Magnus-Haus und die Deutsche Physikalische Gesellschaft Wolfgang Eberhardt Das Magnus-Haus und die Deutsche Physikalische Gesellschaft Teil II: Die Zeit von 1995 bis 2020 Autorenverzeichnis Personenregister
Titel
Gustav Magnus und sein Haus
EAN
9783862255238
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
11.08.2020
Digitaler Kopierschutz
frei
Dateigrösse
10.96 MB
Anzahl Seiten
264
Größe
H24mm x B17mm
Lesemotiv