Der Band nimmt eine der wichtigsten Entwicklungen des jüngeren Theaters in den Blick: das Verhältnis von Text und Aufführung im post-dramatischen Theater.

Cechov reflektiert und überwindet in »Die Möwe« (1895) die Krise des modernen Dramas und entwickelt damit ein symbolistisch geprägtes experimentelles Dramaturgie-Format, das unter anderem mit seinem Meta-Theater die gegenwärtige nicht- bzw. postdramatisch geprägte Aufführungspraxis herausfordert.Diese Studie zielt darauf ab, das Drama im Hinblick auf avantgardistische Positionen des 20. Jahrhunderts als »ästhetisches Manifest der Theatermoderne« radikal neu zu lesen. In einem zentralen zweiten Schritt werden u.a. Aufführungen von Andrea Breth, Stéphane Braunschweig, Luc Bondy, Lars Noren, Arpad Schilling, Nicolas Stemann, Stefan Pucher und Falk Richter auf ihr reflexives ästhetisches Potential sowie ihre avancierten Spielformen hin beleuchtet.

Autorentext
Stefan Tigges (Dr. phil. habil.) lehrt und forscht an den Schnittstellen von theoretischer und künstlerischer Ausbildungspraxis bzw. Schauspiel und Bühnenbild, zuletzt am Institut für Schauspiel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz sowie an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Von 2009 bis 2012 vertrat er als Wissenschaftler die Schaubühne Berlin im europäischen Theaternetzwerk Prospero. Zudem leitet er Workshops, wie im Rahmen des internationalen Theater Festivals Divadelná in Nitra/Slowakei. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Gegenwartstheater/Performancekunst, Stückentwicklungen, zeitgenössische Dramaturgien, Schauspieltheorien, Bühnen/Räume sowie Theateravantgarden im 20. Jahrhundert.
Titel
Von der Weltseele zur Über-Marionette
Untertitel
Cechovs Traumtheater als avantgardistische Versuchsanordnung
EAN
9783839411384
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
15.07.2015
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.83 MB
Anzahl Seiten
450
Lesemotiv