During the 2007-09 financial crisis, the German legislature provided the executive with wide-ranging powers in order to stabilise markets. However, in contrast to those issued by the US Congress, the German laws did not include effective mechanisms for controlling the exercise of these powers or for creating transparency. In this comparative study, Stefanie Egidy identifies the decision criteria, the conflicting goals, and the limits of the respective approaches taken. She concludes that Germany's measures should not serve as a role model in future crises.

Die Finanzkrise 2007-2009 stellte die betroffenen Staaten vor die Herausforderung, effektive Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte zu ergreifen. Dabei stand die vielfach geäußerte Forderung, "das Nötige" zu tun im Spannungsverhältnis zu den Bedingungen der verfassungsrechtlich determinierten Systeme der Gewaltenteilung. Das in Deutschland und den USA jeweils auf nationalstaatlicher Ebene umgesetzte Finanzkrisenmanagement begründete deshalb trotz seiner Erfolge bei der Stabilisierung der Finanzmärkte verfassungsrechtlichen Aufarbeitungsbedarf.
Der deutsche Gesetzgeber übertrug weite Entscheidungsgewalt zur Finanzmarktstabilisierung an die Exekutive. Im Gegensatz zu den USA verzichtete er allerdings auf die Schaffung wirksamer Kontrollmechanismen und Transparenzpflichten. Stefanie Egidy arbeitet rechtsvergleichend die Entscheidungsparameter, Zielkonflikte und Grenzen des jeweiligen staatlichen Finanzkrisenmanagements heraus. Sie zeigt, dass die deutschen Maßnahmen aufgrund ihrer Legitimationsdefizite auch in zukünftigen Finanzkrisen keine Vorbildwirkung entfalten dürfen.

Autorentext
ist Professorin für Öffentliches Recht, Ökonomische Analyse des Rechts und Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Universität Mannheim.
Titel
Finanzkrise und Verfassung
Untertitel
Demokratisches Krisenmanagement in Deutschland und den USA
EAN
9783161552137
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Digitaler Kopierschutz
Adobe-DRM
Dateigrösse
5.81 MB
Anzahl Seiten
764
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