Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Universitt Rostock (Institut fr Soziologie und Demographie), Veranstaltung: Soziologie der Entwicklungslnder, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 1994 spiegelte positive wie auch negative menschliche Facetten wider: Zum einen wurde in Sdafrika die Apartheid berwunden und im Zuge dessen Nelson Mandela als erster schwarzer Prsident des Landes vereidigt, zum anderen fand in Ruanda ein Genozid statt, bei dem die Welt ohne nennenswerte Intervention zusah, wie innerhalb weniger Wochen circa 800.000 Menschen ums Leben kamen. Selbst wenn er rational kaum erklrbar scheint, ist es wichtig, die Ursachen des Genozids zu verstehen, um das Wissen in der Hand zu haben, derartige Vorkommnisse in Zukunft verhindern zu knnen. Die vorliegende Arbeit widmet sich ebenfalls der Frage nach den Ursachen, wobei im Zentrum die berlegung steht, inwiefern die Theorie von Thomas Robert Malthus hierfr zur kausalen Erklrung herangezogen werden kann. Zuerst sollen jedoch die Ereignisse im berblick chronologisch seit der Unabhngigkeit Ruandas dargestellt werden. Dann folgt die Skizzierung der Theorie Malthus', wobei der Schwerpunkt auf der Darstellung des Bevlkerungsgesetzes und seiner Transferierbarkeit auf Ruanda liegt. Im nchsten Punkt werden weitere Faktoren, diesmal auf politischer Ebene, herangezogen, wobei es hier vor allem um die Relikte der Kolonialzeit und dessen Wirken bis tief in die Gegenwart geht sowie um ethnische Differenzen, die politisch instrumentalisiert wurden. Auch wenn es der primre Anspruch der Arbeit ist, auf die sozialen Ursachen des Genozids einzugehen, darf der Teil zu den politischen Faktoren auf keinen Fall vernachlssigt werden, da sich gerade hier durch die Nutzung sozialer Gegebenheiten seitens der Machthaber eine interessante berschneidung von Politik und Gesellschaft ergibt. Auf weitere soziale Aspekte wird im darauf folgenden Punkt eingegangen. Hier soll auf die aus den kologischen, bevlkerungsdynamischen, ungleichheitsdeterminierenden sowie das soziale Klima bestimmenden multikausalen Ursachen im gesellschaftlichen Gefge eingegangen werden. In diesem Zusammenhang wird ein Zwischenfazit bezglich Malthus' Aktualitt gezogen. Dann folgt das endgltige Fazit, in dem konstatiert wird, ob der Genozid wirklich ein Resultat der malthusianischen Falle war und welche weiteren Ursachen fr die Erklrung der wohl genuin im Menschen angelegten Irrationalitt, die sich exemplarisch am Genozid in Ruanda 1994 manifestierte, zutreffen.