Vor dem Hintergrund erneuter starker Zuwanderung ist es wichtig, die Biografien junger straffälliger MigrantInnen zu verstehen, um pädagogische Angebote für heutige Flüchtlingskinder besser reflektieren und gegebenenfalls modifizieren zu können. Am Beispiel von in Deutschland sozialisierten jungen Männern, die in den Kosovo abgeschoben werden sollen, eröffnet Susanne Leitner Verstehenszugänge zum subjektiven Erleben der Betroffenen und gibt Empfehlungen für einen angemessenen Umgang mit ihnen.

Inhalt
Inhalt 1 Einführung 1.1 Jetmir 1.2 Forschungsbedarf und Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit 1.3 Zum Aufbau dieser Arbeit 1.4 Anmerkungen zur Anonymisierung 2 »Jeder weiß, dass ich Albaner bin« Die Zielgruppe und ihre Lebenslage 2.1 Migration aus dem Kosovo 2.1.1 Konfliktherd Kosovo 2.1.2 Zwischen den Stuhlen: Ethnische Minderheiten im Kosovo 2.1.3 »RAE« Ethnie als soziale Konstruktion 2.1.4 Ethnische Minderheiten im Kosovo-Krieg 2.1.5 Der Kosovo-Krieg als Fluchtursache 2.2 Leben mit prekärem Aufenthaltsstatus 2.2.1 Kosovo-Fluchtlinge in Deutschland 2.2.2 Rechtliche Aspekte des Aufenthalts in Deutschland 2.2.3 Lebenswirklichkeit bei prekärem Aufenthalt Der Sonderfall »Duldung« 2.2.4 Traumapotenzial prekärer Aufenthaltsperspektiven 2.3 (Erschwertes) Aufwachsen in Deutschland 2.4 Delinquenz und uberstilisierte Männlichkeit als Ausdrucksformen abweichenden Verhaltens 2.4.1 Kriminelle Karrieren in den Interviews 2.4.2 Hintergrunde von Delinquenz 2.4.3 Die antisoziale Tendenz 2.4.4 Antisoziale Tendenz und uberstilisierte Männlichkeit als Antwort auf gesellschaftliche Marginalisierung 2.5 Zusammenfassung 3 Vorannahmen zum Zugang zu »Identität« 3.1 Identität Versuch einer Begriffsklärung 3.2 Perspektiverweiterung Identität und psychoanalytisch inspiriertes Denken 3.3 Kollektive Identität 3.4 Zusammenfassung 4 Forschungsmethodologische und -methodische Überlegungen 4.1 Wahl des Forschungsansatzes 4.2 Methodologische Ebene 4.2.1 Grounded Theory Methodologie (GTM) 4.2.2 Reflexive GTM 4.3 Methodische Ebene 4.3.1 Quasi-narrative Interviews 4.3.2 Erweiterte Interviewformen Primat der Gegenstandsangemessenheit 4.3.3 Qualitative Sozialforschung im Strafvollzug 4.3.4 Erweiterte Methoden 4.3.5 Arbeit in Forschungswerkstätten Ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt 4.4 Zusammenfassung 5 Darstellung und Auswertung der Untersuchungsergebnisse Teil I: Individuelle Annäherungen an die Zielgruppe 5.1 Kurzporträts der befragten Jugendlichen 5.1.1 Übersicht 5.1.2 Xhemajl 5.1.3 Veton 5.1.4 Jetmir 5.1.5 Armend 5.1.6 Rinor 5.1.7 Skender 5.1.8 Ilir 5.1.9 Sinan 5.1.10 Refki 5.1.11 Fatmir 5.2 Exemplarisch Drei ausfuhrliche Fallanalysen 5.2.1 Einfuhrung 5.2.2 Xhemajl 5.2.3 Veton 5.2.4 Ilir 5.2.5 Zusammenfassung Teil II: »Wir scheißegal. Ab nach Kosovo!« Vergleichende Auswertungen 5.3 (Aufenthaltsrechtlich bedingte) Ausgangslagen der Jugendlichen 5.3.1 »Angst und so« Der Kosovo-Krieg im Erleben der Jugendlichen 5.3.2 »Du weißt nie Bescheid, wann Polizei kommt und sagt, du wirst da abgeschoben« Chronifizierte Vorläufigkeit als Lebenslage 5.3.3 »Dann hab ich halt auch mein Aufenthalt kaputt gemacht« Gefährdung des Aufenthaltstitels durch Delinquenz 5.3.4 »Dumusst irgendwo anders hin,weilwir können dich hier nich ertragen« Bleiberecht und Nutzlichkeitsprinzip 5.4 »Ja. Also so ich bin so einer []« Identitäre Selbstverortungen 5.4.1 Selbstthematisierungen, Teilidentitäten und Wertorientierungen 5.4.2 Verortungen in den Sozialbezugen 5.4.3 »Kosovo isch gut für Urlaub, aber Deutschland is schon beste« Das Kosovo-Bild der Befragten 5.4.4 »Meine Stadt bleibt meine Stadt« Verwurzelung in Deutschland 5.4.5 »Ein ganz normales Leben wie die anderen« Zukunftswunsche 5.5 Das Damoklesschwert Abschiebung 5.5.1 »Hier wurden auch voll viele abgeschoben [] des macht einen auch fertig auch psychisch« Haft als Katalysator der Angst vor Abschiebung 5.5.2 »Wenns an den Tag so heißt, dass ich abgeschoben werde []« Drohende Abschiebung als »sozialen Tod« erleben 5.5.3 Wie entschärft man eine Bombe? Copingstrategien 5.6 Zusammenfassung 6 Befunde und Folgerungen aus der Arbeit 6.1 Rückblick und Zusammenfassung der Ergebnisse 6.2 Ausblick und Desiderata 7 Literatur 7.1 Printquellen 7.2 Websites 7.3 Audio- und Videoquellen 7.4 Gesetzestexte, Abkommen und Gerichtsentscheide 8 Anhang 8.1 Transkriptionsregeln 8.2 Abbildungsverzeichnis 8.3 Tabellenverzeichnis
Titel
»Wir scheißegal. Ab nach Kosovo!«
Untertitel
Innere und äußere Realitäten straffälliger junger Männer mit unsicherem Aufenthaltsstatus aus dem Kosovo
EAN
9783837972733
ISBN
978-3-8379-7273-3
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
01.02.2017
Digitaler Kopierschutz
frei
Anzahl Seiten
327
Untertitel
Deutsch
Lesemotiv