Wie und warum wurden seelisch kranke Menschen zum Bild? Seit Ende des 19. Jahrhunderts fotografierten Ärzte hinter Anstaltsmauern ihre Patienten. Mediziner versuchten durch das Medium Fotografie, das unsichtbare Seelenleben an fixierbaren Körpersymptomen kenntlich zu machen.In diesem Buch werden die »Fotografien-wider-Willen« als Teil einer normierenden Körperpolitik interpretiert, die das Fremde definierte und damit eine Gegenwelt zur repräsentativen bürgerlichen Normalität entwarf. »Visuelle Gewalt« ist Kennwort für ein Ordnungsverfahren, das im Namen von wissenschaftlicher Vernunft auf Körper und Seelen zielte, Menschen typisierte und ausgrenzte. Populäre Darstellungen des Wahns sind bis heute davon geprägt.

Autorentext
Susanne Regener (Prof. Dr. phil.), Kultur- und Medienwissenschaftlerin, ist Inhaberin des Lehrstuhls Mediengeschichte/Visuelle Kultur an der Universität Siegen.
Titel
Visuelle Gewalt
Untertitel
Menschenbilder aus der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts
EAN
9783839404201
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
15.05.2016
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
10.25 MB
Anzahl Seiten
256