Die hier vorgenommene Analyse aktueller Debatten zu "Frauen in Führungspositionen" verweist auf gesellschaftliche Strukturmerkmale, die Auskünfte geben über die Verfasstheit von Geschlechterverhältnissen als fortwährender Zuschreibung von Macht zu Geschlecht und damit einer Restabilisierung der Kategorie Geschlecht selbst. Auf der Grundlage von Michel Foucaults Dispositiv-Konzept werden diese Debatten als Themenfeld gesellschaftlicher Ungleichheit mit Hilfe der hier entfalteten Kategorie "Sexisierung" bzw. "Desexisierung" analysiert und hinsichtlich der Leitung von Schulen konkretisiert. Da vor allem die aufgezeigten panoptischen Strukturbedingungen der Schule über die Reduktion von Vielfalt deren Ordnung und Normierung im Sinne von Hierarchisierung bedingen, ermöglichen sie perspektivisch auch Schulleitungen, die Strategien der Desexisierung im Sinne von Dehierarchisierung entwickeln können.
Das Buch beschäftigt sich mit den Problemen, denen Frauen in Führungsposititionen - hier im Bereich der Schulleitungen - gegenüber stehen. Mit Strategien der hier diskutierten "De-Sexisierung" könnten Frauen das Verhältnis von Geschlecht und Macht zu ihren Gunsten beeinflussen.
Autorentext
Dr. phil. Thea Stroot ist Wissenschaftliche Angestellte am Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld.
Inhalt
I Einführung.- II Frauen in Führungspositionen Struktur-Elemente und Forschungsstand.- III Konstituierung von Realität in Dispositiven Analytischer Ansatz und methodische Prämissen.- IV Berufsarbeit und Geschlecht Professionalisierte Subjekte im Dispositiv Führung.- V Sexisierungspraktiken im Dispositiv Führung.- VI Institutionalisierung berufsbezogener De-Sexisierungspraktiken.- VII De-Sexisierungsfelder Schule und Schulleitung.- VIII Widerständige Führung in Macht-Wissen-Komplexen Ergebnisse und Perspektiven.