Etwa seit der Jahrtausendwende diskutiert die Mediävistik das mittelalterliche Wiederbearbeiten tradierter Stoffe unter dem Paradigma der Retextualisierung'. Der Fokus liegt dabei auf der Epik. Doch wie lassen sich Retextualisierungen in Texten beschreiben, die hinsichtlich Gattungszugehörigkeit und Entstehungszeit von diesem Forschungsschwerpunkt abweichen? Dieser Frage geht die vorliegende Studie nach, indem sie den Gattungstransfer der neutestamentlichen Geschichte um Johannes den Täufer in das Bibeldrama des 16. Jahrhunderts untersucht. Die Heterogenität des Johannesspiels, eines Subtyps des Bibeldramas mit acht Vertretern im deutschen Sprachraum, verfasst von katholischen wie protestantischen Autoren, in deutscher wie lateinischer Sprache, äußert sich in einer großen Bandbreite verwendeter Retextualisierungsverfahren. Konfessionsspezifische Bearbeitungstendenzen lassen sich dabei ebenso nachweisen wie Einflüsse des infolge der Dramatisierung veränderten Mediums: der Bühne und ihrer Form.
Titel
Die Bibel in Szene gesetzt
Untertitel
Gattungstransformationen im frühneuzeitlichen Johannesspiel.
EAN
9783615401196
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
01.06.2021
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
360
Auflage
2021
Lesemotiv