Familienzentren entwickeln sich für Kinder, Eltern und Familien zunehmend zu der zentralen Anlaufstelle in ihrem Stadtteil. Sie bieten umfangreiche Unterstützung in Bildungs- und Erziehungsfragen, koordinieren Veranstaltungen und vernetzen unterschiedlichste professionelle und ehrenamtliche Beratungs- und Hilfsangebote. Die Organisation und das Management von Familienzentren wird im Wesentlichen durch engagierte Leitungskräfte geleistet.
Die vorliegende qualitative Studie geht der Frage nach, welche persönlichen, politischen, finanziellen sowie pädagogischen Rahmenbedingungen und Kompetenzen Leitungskräfte benötigen, um den vielfältigen alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden. Nach einführenden professionstheoretischen Überlegungen aus Sicht der Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik werden Interviews mit Familienzentrumsleitungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geführt; ergänzt werden diese Daten durch teilnehmende Beobachtungen in Coachingprozessen des Autors sowie durch studentische Beiträge aus dem Projektstudium "Stadtteil- und Familienzentren" an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Das Material wurde mit der Forschungsmethodik der "Grounded Theory" ausgewertet und bietet einen detaillierten Einblick in die Leitung eines Familienzentrums. Das "Management von Komplexität" kennzeichnet den Alltag der interviewten Leitungskräfte mit all seinen pädagogischen Chancen und Möglichkeiten, verdeutlicht aber auch strukturelle, organisatorische und persönliche Grenzen.
Autorentext
Professor Dr. phil. Thomas Harmsen studierte Sozialarbeit, Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Münster und Hagen. Er ist nicht nur Diplom-Sozialarbeiter, sondern auch Supervisor (Systemische Gesellschaft) und systemischer Familienberater.
Seit 2008 ist der Autor Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel, nachdem er zuvor 21 Jahre als Sozialarbeiter in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe tätig war. Im Zuge seiner Lehre an der Fakultät für Soziale Arbeit hat er seit 2012 einen zweisemestrigen Projektstudienschwerpunkt "Stadtteil- und Familienzentren" aufgebaut und etabliert. Harmsen arbeitet außerdem als Coach für über 40 Familienzentren in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, u.a. in der Pilotphase des Landesprojektes "Familienzentren" in NRW.
Zusammenfassung
Familienzentren entwickeln sich fur Kinder, Eltern und Familien zunehmend zu der zentralen Anlaufstelle in ihrem Stadtteil. Sie bieten umfangreiche Unterstutzung in Bildungs- und Erziehungsfragen, koordinieren Veranstaltungen und vernetzen unterschiedlichste professionelle und ehrenamtliche Beratungs- und Hilfsangebote. Die Organisation und das Management von Familienzentren wird im Wesentlichen durch engagierte Leitungskrafte geleistet. Die vorliegende qualitative Studie geht der Frage nach, welche persnlichen, politischen, finanziellen sowie pdagogischen Rahmenbedingungen und Kompetenzen Leitungskrfte bentigen, um den vielfltigen alltglichen Anforderungen gerecht zu werden. Nach einfhrenden professionstheoretischen berlegungen aus Sicht der Sozialen Arbeit und Kindheitspdagogik werden Interviews mit Familienzentrumsleitungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gefhrt; ergnzt werden diese Daten durch teilnehmende Beobachtungen in Coachingprozessen des Autors sowie durch studentische Beitrge aus dem Projektstudium Stadtteil- und Familienzentren"e; an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbttel. Das Material wurde mit der Forschungsmethodik der Grounded Theory"e; ausgewertet und bietet einen detaillierten Einblick in die Leitung eines Familienzentrums. Das Management von Komplexitt"e; kennzeichnet den Alltag der interviewten Leitungskrfte mit all seinen pdagogischen Chancen und Mglichkeiten, verdeutlicht aber auch strukturelle, organisatorische und persnliche Grenzen.