Dieser Versuch handelt von der Auflösung der kompakten historischen eu ropäischen Stadt und von dem Umgang mit einer ganz anderen, weltweit sich ausbreitenden neuen Stadtform: Der verstädterten Landschaft oder der verlandschafteten Stadt. Ich nenne diese Form zur Vereinfachung Zwischen stadt: Es ist die Stadt zwischen den alten historischen Stadtkernen und der offenen Landschaft, zwischen dem Ort als Lebensraum und den Nicht-Orten der Raumüberwindung, zwischen den kleinen örtlichen Wirtschaftskreisläu fen und der Abhängigkeit vom Weltmarkt. Um von vornherein einem Mißverständnis vorzubeugen: Dieser Versuch ist kein Plädoyer für die Zersiedelung, für den urban sprawl. Ich hänge genau so an der Form und dem Wesen der historischen europäischen Stadt und an der historischen Kulturlandschaft wie die Kollegen, die sie auch heute noch heldenhaft als Muster für die Zukunft gegen alle Teufelskräfte der Auflösung verteidigen wollen. Wer hätte es nicht gern, wenn die Städte kompakt, die Dörfer intakt und die Landschaft heil gehalten werden könnten. Vielleicht ist es sogar gerechtfertigt, die alten Konventionen und Ziele weiter zu postulieren, in der Hoffnung, daß wenigstens einiges davon noch wirksam bleibt, obwohl die Wirklichkeit sich immer weiter von den Idealen entfernt.

Das Buch beschäftigt sich mit der verstädterten Landschaft bzw. der verlandschafteten Stadt, ohne diese allgegenwärtige Stadtform kultukritisch und ökologisch zu verdammen.
Im Bemühen um Vorurteilslosigkeit analysiert, wird diese Stadtform auf ihre Gestaltungsmöglichkeit untersucht. Dabei werden liebgewonnene Tabus und Übereinkünfte zwischen Planern und Politikern in Frage gestellt.
In den ersten Kapiteln wird geprüft, wie der Mythos der alten Stadt den Blick verstellt, ob zentrale Begriffe des Städtebaus noch angemessen benutzt werden, wie die "Zwischenstadt" zeitgemäß interpretiert werden kann und wie sich das Leben darin unter heutigen sozio-ökonomischen Bedingungen organisiert. In den abschließenden zwei Kapiteln werden Ästhetik und Lesbarkeit, die Gestaltbarkeit und die notwendigen Reformen der Planungsorganisatoren diskutiert.

Autorentext

Thomas Sieverts ist Professor für Städtebau an der TU Darmstadt. Er hat ein eigenes Büro für Städtebau und Wohnungsbau in Bonn. Daneben nimmt er zahlreiche Preisrichter- und Beratungstätigkeiten war.



Klappentext

"Zwischenstadt" handelt von der Auflösung der kompakten historischen europäischen Stadt zwischen historischem Stadtkern und offener Landschaft, zwischen dem Ort als Lebensraum und den Nichtorten der Raumüberwindung, zwischen den kleinen örtlichen Wirtschaftskreisläufen und der Abhängigkeit vom Weltmarkt.
Das Buch beschäftigt sich mit der verstädterten Landschaft bzw. der verlandschafteten Stadt, ohne diese allgegenwärtige Stadtform kulturkritisch und ökologisch zu verdammen.
Im Bemühen um Vorurteilslosigkeit analysiert, wird diese Stadtform auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten untersucht. Dabei werden liebgewonnene Tabus und Übereinkünfte zwischen Planern und Politikern in Frage gestellt.
In den ersten Kapiteln wird geprüft, wie der Mythos der alten Stadt den Blick verstellt, ob zentrale Begriffe des Städtebaus noch angemessen benutzt werden, wie die "Zwischenstadt" zeitgemäß interpretiert werden kann und wie sich das Leben darin unter heutigen sozio-ökonomischen Bedingungen organisiert. In den abschließenden zwei Kapiteln werden Ästhetik und Lesbarkeit, die Gestaltbarkeit und die notwendigen Reformen der Planungsorganisatoren diskutiert.
Thematisch geordnete, eigenständige Bildfolgen veranschaulichen das Thema "Zwischenstadt".



Inhalt
1 Lebensraum der Mehrheit der Menschheit ein Raum ohne Namen und Anschauung.- 2 Eine Deutung der Zwischenstadt.- 3 Die Organisation des alltäglichen Lebensraums.- 4 Die Zwischenstadt als Gestaltungsfeld.- 5 Perspektiven für eine neue Form von Regionalplanung.- Anmerkungen.- Die Stadt in der Zweiten Moderne Nachwort zur 2. Auflage.
Titel
Zwischenstadt
Untertitel
zwischen Ort und Welt Raum und Zeit Stadt und Land
EAN
9783663119333
Format
E-Book (pdf)
Veröffentlichung
02.07.2013
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Anzahl Seiten
184
Auflage
2. Aufl. 1998
Lesemotiv