Wie sah der Unterrichtsalltag in der DDR aus? Der Band analysiert anhand von zahlreichen, z.T. bisher unbekannten Dokumenten den Staatsbürgerkundeunterricht in der DDR. Damit liegt für die Geschichte politischer Erziehung und Bildung in Deutschland zum ersten Mal eine Mehrebenenanalyse vor, die unterschiedliche Perspektiven integriert (Unterrichtskommunikation, Lehrer, Schüler, Eltern, empirische fachdidaktische Forschung, Lehrerausbildung, Jugendforschung, staatliche Bildungspolitik der SED, Opposition und Transformation). Die Auseinandersetzung mit diesem Kernfach ideologischer Erziehung führt zu einem vertieften Verständnis der Funktionsmechanismen des "vormundschaftlichen Staates" und der SED-Diktatur. Politische Pädagogen kann der exemplarische Fall Staatsbürgerkunde auch heute zur Reflexion eigener normativer Ansprüche anregen.
Politischer Unterricht in der DDR
Vorwort
Politischer Unterricht in der DDR: eine Analyse in Dokumenten
Autorentext
Dr. Hans-Joachim Vogler, Fachleiter am John-Lennon-Gymnasium Berlin;
Dr. Henning Schluß, wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt-Universität Berlin;
Dr. Tilman Grammes, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
Inhalt
Einleitung: Staatsbürgerkundeunterricht in der DDR.- Konstitution des Unterrichtsfaches.- Unterrichtskommunikation.- Die Lehrer.- Die Schülerinnen und Schüler.- Staatsbürgerkundeunterricht im Spiegel der Staatsbürgerkundemethodik.- Jugendforschung: Zum staatsbürgerlichen Bewußtsein.- Die Kontrolle des Staatsbürgerkundeunterrichts durch das MfV und das ZK der SED.- Staatsbürgerkunde aus eigen-sinnigen und oppositionellen Perspektiven.- Das Scheitern der Staatsbürgerkunde: ... unser tiefes Bedauern zum Ausdruck bringen.- Bilanz: Staatsbürgerkunde ein un-mögliches Fach?.