Die derzeitige Konjunktur von Spinozas Philosophie auch im deutschen Sprachraum ruft nach neuen Zugängen und Methoden zu seinem Denken. Die Studie von Timon Georg Boehm liest Spinozas Ethica in einer problemgeschichtlichen Perspektive, in der die metaphysischen Grundbegriffe als Antworten auf bestimmte Problemlagen erscheinen. Diese Antworten führen jedoch im Rahmen des Monismus und der Immanenz zu einer Reihe von Paradoxien. Spinozas begriffliche Operationen im Verlauf seiner Ausführungen in der Ethica können als Auflösung solcher Paradoxien durch Unterscheidungsbildung und Bedeutungsverschiebungen rekonstruiert werden. Diese Methode zeigt auf, dass seine Metaphysik schon in ethischer Hinsicht angelegt ist und dass mit seiner Ethik eine Kritik an der moralphilosophischen Vorstellung einhergeht, dass menschliches Handeln mittels abstrakter Vernunft durch vorgegebene Ziele und vorgesetzte Normen bestimmt werden könne. Vielmehr ist das realistische Anliegen Spinozas, dass und wie Menschen ihre individuellen Fähigkeiten in Gemeinschaften zum Ausdruck bringen können.
Titel
Paradox und Ausdruck in Spinozas »Ethik«
EAN
9783787340231
Format
E-Book (pdf)
Hersteller
Veröffentlichung
23.07.2021
Digitaler Kopierschutz
Wasserzeichen
Dateigrösse
2.07 MB
Anzahl Seiten
271
Auflage
Unveränderte eBook-Ausgabe der 1. Auflage von 2021
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